Prozessbeginn: Für Becker steht viel auf dem Spiel

Menschen / 21.03.2022 • 21:13 Uhr
Boris Becker mit Lilian de Carvalho Monteiro am Weg zum Gericht. reuters
Boris Becker mit Lilian de Carvalho Monteiro am Weg zum Gericht. reuters

Gestern begann der Prozess gegen Boris Becker in London.

london Beim Strafprozess gegen den früheren Tennisstar ist die Jury gestern eingeschworen worden. Unklar war zunächst aber, ob der Prozess wegen der Covid-Erkrankung eines Zeugen vertagt werden sollte. Das Gericht hatte sich deswegen bereits nach einigen Minuten zur Beratung zurückgezogen. Hintergrund ist, dass der wichtigste Zeuge der Anklage, Insolvenzverwalter Mark Ford, an Covid-19 erkrankt ist. Die Verteidigung plädierte hingegen dafür, den Zeitplan beizubehalten, da nicht klar sei, wie lange es dauern werde, bis Ford vor Gericht auftreten könne.

Während die Jury eingeschworen wurde, stand Becker aufrecht in seinem gläsernen Kasten und betrachtete die Geschworenen aufmerksam und hörte anschließend der Verlesung der Anklageschrift zu. „Ich hoffe, dass die Richterin und die zwölf Geschworenen ein gerechtes Urteil fällen“, hatte Becker noch im vergangenen Monat gesagt. Der dreimalige Wimbledon-Sieger Becker muss sich wegen verschiedener Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Insolvenzverfahren verantworten. Bei den 24 Anklagepunkten geht es unter anderem darum, dass der 54-Jährige versucht haben soll, Geld und Wertgegenstände, etwa Trophäen sowie Immobilien, dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu entziehen. Becker streitet das ab. Ihm könnten theoretisch bis zu sieben Jahre Haft drohen. Für den Prozess sind bis zu drei Wochen angesetzt.