Trauer um Filmstar Jean-Louis Trintignant

Trintignant verstarb im Alter von 91 Jahren in Paris.
paris Er stand selbst im hohen Alter noch vor der Kamera und prägte das französische Kino über viele Jahrzehnte hinweg. Nun ist Jean-Louis Trintignant im Alter von 91 Jahren verstorben, wie seine Familie mitteilte. Damit geht ein Schauspielerleben zu Ende, das auf Rollen in rund 150 Kino- und Fernsehproduktionen zurückblicken konnte. Bekannt wurde der am 11. Dezember 1930 geborene Trintignant mit “Ein Mann und eine Frau” (1966), zur Legende mit Michael Hanekes “Amour” (2012).
Eng verbunden mit Haneke
Mit Michael Haneke verband Trintignant ein enges Band. Für den österreichischen Filmemacher wirkte er 2009 als Erzähler in “Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte”, bevor er 2012 mit “Amour” (Liebe) eine heute bereits legendäre Leistung als alternder Ehemann neben Emmanuelle Riva ablieferte. Und 2017 spielte er erneut in Hanekes bis dato letztem Werk “Happy End” den suizidalen Großvater einer großbürgerlichen Familie im nordfranzösischen Calais.
Trintignant hatte in seiner bald 70-jährigen Karriere geheimnisvolle und nur schwer zu ergründende Menschen verkörpert. Zuletzt war er 2019 im Kino zu erleben gewesen, als er für Claude Lelouchs “Die schönsten Jahre eines Lebens” vor der Kamera stand. Der Film knüpfte an den legendären Klassiker “Ein Mann und eine Frau” von 1966 an, mit dem Lelouch ein Nouvelle-Vague-Epos drehte und Trintignant zum Durchbruch verhalf. Der verkörperte einen Rennfahrer, der sich in eine verwitwete Frau verliebt, gespielt von Anouk Aimée. Über 50 Jahre später führte Lelouch das Duo in “Die schönsten Jahre eines Lebens” an die früheren Schauplätze zurück – ein filmischer Abschied, wie sich nun herausstellt.