Strafmaß für Epstein-Vertraute erwartet

Es ist unwahrscheinlich, dass Ghislaine Maxwell mit einer milden Strafe davonkommt.
London Zuletzt hatte Ghislaine Maxwell Richterin Alison Nathan noch einmal um Milde gebeten. “Sie hatte eine schwierige, traumatische Kindheit mit einem überheblichen, narzisstischen und fordernden Vater”, schrieb einer der Anwälte an das Gericht über Maxwells berühmten Verleger-Vater Robert. Dies habe die heute 60-Jährige anfällig für die Verführung durch Jeffrey Epstein für dessen Missbrauch Minderjähriger gemacht. Heute, Dienstag, wird Nathan das Strafmaß gegen Epsteins Vertraute wegen Sexualverbrechen verkünden – Maxwell drohen mehrere Jahrzehnte Haft. Ende vergangenen Jahres hatten Geschworene Epsteins Ex-Partnerin in mehreren Anklagepunkten, darunter wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken, schuldig gesprochen. Sie stellten damit fest, dass Maxwell als Helferin des bis in höchste Kreise vernetzten Geschäftsmanns eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen spielte. Maxwell hatte angekündigt, in Berufung zu gehen. Die Gerichtsverhandlung hatte weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie für viele nach dem Tod des berüchtigten Epsteins als Stellvertreterprozess gesehen wurde. Dieser hatte sich offiziellen Angaben zufolge in seiner Gefängniszelle umgebracht. Für Ghislaine Maxwell scheint derweil unwahrscheinlich, dass sie mit einer eher milden Strafe unter zehn Jahren davonkommt. Ob die Bitte um Milde doch Wirkung hatte, wird sich heute zeigen.