Aufregung um Partyhit „Layla“

Lied ist nach Sexismusdebatte auf mehreren Volksfesten verboten.
Würzburg Einfache Texte für jedermann, immer schön im Reim, dazu mächtige Beats und ganz viel gute Laune: Egal ob in den Bars auf den Urlaubsinseln oder zu Hause beim Feuerwehrfest – die Menschen feiern sich durch den Sommer, ein Partyhit jagt den nächsten.
DJ Robin & Schürze stehen mit ihrem Sommersong „Layla“ in der Gunst vieler Feiernder ganz weit oben. Doch der Stadt Würzburg, wo derzeit das rund zweiwöchige Volksfest Kiliani läuft, stößt der Stimmungshit im Ballermannstyle sauer auf. Er sei sexistisch. „Wir können entscheiden, was wir auf dem Volksfest hören wollen“, erklärte Stadtsprecher Christian Weiß. „Wir möchten das nicht mehr hören.“ Und so sei der Festzeltbetreiber gebeten worden, den Song nicht mehr zu spielen.
„Schöner, jünger, geiler“
Auch auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern soll der Partyhit nicht gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden.
Zu rhythmusbetonter elektronischer Musik heißt es in dem Lied unter anderem: „Ich hab’ nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (…) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (…).“ DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen, in dem Lied gebe es keinen Sexismus. „Früher haben die Leute ,Skandal im Sperrbezirk‘ gesungen oder ,Wir fahren in den Puff nach Barcelona‘“, zitiert ihn die „Bild“-Zeitung. „Also so ganz können wir die Diskussion nicht verstehen. Es kann jeder seine Meinung haben, aber in jedem Deutsch-Rap-Lied sind die Texte schlimmer. Da regt sich kein Mensch auf.“
Sein Musikkollege, Michael Müller alias Schürze, sagte der „Heilbronner Stimme“: „Heutzutage wird schnell aus einer Erbse eine Ananas gemacht.“ Es sehe, dass die Leute hinter ihnen stünden. Den Sexismusvorwurf wies er zurück. Aufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, dass die Festzeltbesucher in Würzburg das Lied selbst mehrmals anstimmten, auch ohne musikalische Unterstützung.
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