Gegnerinnen am Platz, ein Team im Beruf

Menschen / 01.09.2022 • 17:12 Uhr
Die Kickerinnen Alina Fritsch (links) und Stefanie Breuß schlagen beruflich eine Karriere bei der Polizei ein.VN/RHOMBERG
Die Kickerinnen Alina Fritsch (links) und Stefanie Breuß schlagen beruflich eine Karriere bei der Polizei ein.VN/RHOMBERG

Alina Fritsch (21) und Stefanie Breuß (24) sind kickende Polizistinnen.

GÖTZIS Alina Fritsch und Stefanie Breuß haben so einiges gemeinsam. Beide haben in ihrer Kindheit zum ersten Mal die Fußballschuhe am Sportplatz des FC Schlins geschnürt. Beide haben in den vergangenen zwei Jahren die Polizeiausbildung absolviert. Und beide haben ihre Polizeikarriere am 1. August bei der Polizeiinspektion in Götzis gestartet.

Was sich nach absoluter Harmonie anhört, verhält sich auf dem Fußballplatz allerdings anders. Dort sind die beiden jungen Polizistinnen 90 Minuten lang Gegnerinnen. Alina ist Stürmerin beim FFC Vorderland. Stefanie Torfrau beim FC Schlins. Zwei Mal pro Saison treffen die Zwei in Meisterschaftsspielen der Frauen-Vorarlbergliga aufeinander.

Gutes Zeugnis

„Zum Glück muss Stefanie diesmal arbeiten, wenn wir gegeneinander spielen“, sagt Alina und muss lachen. Sie stellt ihrer Kollegin nämlich ein ausgezeichnetes Torfrauen-Zeugnis aus. „Viele Tore hat sie gegen mich noch nicht erzielt“, erzählt Stefanie und muss ebenso schmunzeln.

Die jungen Frauen hatten nicht schlecht gestaunt, als sie sich vor zwei Jahren zufällig in der Polizeischule begegnet und auf derselben Polizeidienststelle gelandet waren. Inzwischen sind sie ein eingespieltes Team.

Ursprünglich hatten die beiden kickenden Polizistinnen einen unterschiedlichen Weg eingeschlagen. Alina hatte an der HTL Rankweil mit den Schwerpunkten Bau- und Gebäudetechnik maturiert. Auf der Jobmesse der Fachhochschule hatte sie den Polizeiberuf für sich entdeckt. „Eigentlich wollte meine Schwester Polizistin werden“, erzählt die Übersaxnerin.

Nähe zum Menschen

Stefanie hatte ihre Reifeprüfung an der Tourismusschule abgelegt und vor der Polizeiausbildung als Buchhalterin gearbeitet. Sie vermisste dabei aber die Nähe zum Menschen. „Mein Göte ist auch Polizist. So bin ich auf die Idee gekommen, die Ausbildung zu absolvieren“, erläutert die 24-Jährige die Hintergründe.

Mittlerweile rückten die beiden schon zu Verkehrsunfällen aus. Auch mit betrunkenen Randalierern am Bahnhof hatten sie es zu tun. Bis Dezember sind sie noch als Aspirantinnen unterwegs. „Der Polizeiberuf ist sehr abwechslungsreich und das Team ist super“, sagt Alina. Dies kann Stefanie nur bestätigen. „Man lernt viele Menschen kennen und es gibt viele Bereiche, die wir kennenlernen dürfen.“

Für beide war die Berufswahl die richtige Entscheidung. Um privat „den Kopf frei zu kriegen“, bietet Fußball für sie den idealen Ausgleich. Genauso wie im Job zeigen die jungen Frau auch dort vollen Einsatz. Vor allem auch dann, wenn der FFC Vorderland auf den FC Schlins trifft. VN-MEF

„Zum Glück muss Stefanie diesmal arbeiten, wenn wir gegeneinander spielen.“

„Viele Tore hat sie noch nicht gegen mich erzielt.“

Alina Fritsch stürmt in ihrer Freizeit in der Frauen-Vorarlbergliga für Vorderland.
Alina Fritsch stürmt in ihrer Freizeit in der Frauen-Vorarlbergliga für Vorderland.
Die jungen Frauen haben ihre Polizeikarriere am 1. August in Götzis gestartet.
Die jungen Frauen haben ihre Polizeikarriere am
1. August in Götzis gestartet.
Stefanie Breuß beweist sowohl auf dem Spielfeld als auch im Beruf gute Reflexe.
Stefanie Breuß beweist sowohl auf dem Spielfeld als auch im Beruf gute Reflexe.

Zu den Personen

Stefanie Breuß

Alter 24

Wohnort Düns

Ausbildung 5-jährige Tourismusschule, Polizeiausbildung

Hobbys Wandern, Schitouren, Fußball (FC Schlins)

Alina Fritsch

Alter 21

Wohnort Übersaxen

Ausbildung HTL Rankweil (Bautechnik, Gebäudetechnik), Polizeiausbildung

Hobbys Fußball (FFC Vorderland), soziale Kontakte pflegen