Eine Stimme für die Jugend

Die Rankweilerin Miriam Egger hält eine Rede bei der UN-Generalversammlung in New York.
RANKWEIL, INNSBRUCK „Wenn sie dir keinen Platz am Tisch geben, nimm den Klappstuhl mit.” Dieses Zitat von Shirly Chisholm, ehemalige Politikerin und erste afroamerikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, ist zu einem Lebensmotto von Miriam Egger geworden.
Die junge Rankweilerin setzt sich unter anderem für weniger Ungleichheiten und für Generationengerechtigkeit ein. Heute, Donnerstag, wird die 24-Jährige der Jugend bei der diesjährigen UN-Generalversammlung in New York als österreichische UNO-Jugenddelegierte eine Stimme verleihen. „Das ist für mich ein großes Privileg”, sagt sie.
Respekt vor der Natur und soziales Engagement sind für Miriam Egger schon seit jeher sehr wichtig. So ist sie beispielsweise seit 15 Jahren Mitglied der Pfadfinder und seit sieben Jahren ehrenamtlich als Jugendbotschafterin der Caritas Auslandshilfe tätig.
Als Jugendbotschafterin hat sie der Weg auch schon bis nach Äthiopien geführt, wo sie sich in einem Straßenkinderprojekt engagierte. Sehr eindrücklich sei für sie die Lebensfreude der Menschen vor Ort gewesen, erzählt die junge Frau. „Ob jemand arm oder reich ist, misst sich nicht an Geld”, ist sie sich im Hinblick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben sicher. Was ihre Ausbildung betrifft, so hat es Miriam Egger nach der Matura an der HLW Rankweil nach Innbruck gezogen. Aktuell studiert die 24-Jährige Wirtschaftspädagogik und ist studentische Mitarbeiterin in der Berufsbildungsforschung. Unter anderem war sie zuletzt auch in ein Projekt zur nachhaltigen und gesunden Nutzung von Sozialen Medien involviert.
Viele Treffen
Seit rund eineinhalb Jahren ist die Vorarlbergerin auch UNO-Jugenddelegierte der Bundesjugendvertretung. Dabei vertrat sie die Interessen der österreichischen Kinder und Jugendlichen schon bei digitalen UNO-Gremien, wie beispielsweise dem Wirtschafts- und Sozialrat „Youth Forum”, der Kommission für soziale Entwicklung oder der Frauenstatuskommission.
Laufend traf sich die Rankweilerin im Zuge von Workshops mit jungen Menschen zum Austausch. Konkret ging es dabei um die sogenannten Sustainable Develepment Goals (SDG), die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
„Mein Fokus liegt auf Gruppen, die benachteiligt sind”, erklärt Miriam Egger und fügt hinzu: „Es geht beispielsweise um Jugendliche, die sich bei der Jobsuche schwer tun. Um Gruppen, die wenig gesehen werden.” So hat sie sich unter anderem mit Vertretern des Behindertenjugendbeirats getroffen. „Ich ziehe viel Kraft aus den Gesprächen”, sagt Miriam Egger. Ihr soziales Engagement ist ihr größtes Hobby und ihre Kraftquelle. Bei der Generalversammlung in New York stehen für Miriam Egger unter anderem die Themen Jugendpartizipation bzw. -beteiligung und auch der Umgang junger Menschen mit Krisen auf der Agenda. „Ich habe bei den vielen Gesprächen einerseits einen großen Entdeckergeist gespürt. Die jungen Menschen haben viele Ideen”, berichtet Miriam Egger und fügt hinzu: „Andererseits ist aber auch im Hinblick auf die Teuerung und den Klimawandel eine gewisse Angst vor der Zukunft zu spüren.” Bei ihrer Rede wird die 24-Jährige in New York der Jugend eine Stimme verleihen. VN-MEF
Ob jemand arm oder reich ist, misst sich nicht an Geld.



Zur Person
Miriam Egger
Alter 24
Wohnort Innsbruck
Ausbildung HLW Rankweil, Bachelor Wirtschaftswissenschaften, derzeit Masterstudium Wirtschaftspädagogik
Hobbys soziales Engagement
Motto „Wenn sie dir keinen Platz am Tisch geben, nimm den Klappstuhl mit“ (nach Shirley Chisholm)