“Zum DJ-sein gehört einiges dazu”

Jonas Linder machte seine Leidenschaft zum Beruf.
Lustenau Eigentlich hat Jonas Linder nicht geplant, als DJ durchzustarten. “Ich war vor sieben Jahren auf einer Veranstaltung und war begeistert von dem, was die DJs gemacht haben”, erzählt er. “Ich wollte es unbedingt selbst auch können.” Schließlich sparte der Lustenauer einiges Geld zusammen und kaufte sich ein Jahr später zwei Plattenspieler, einen Mixer und Laptop. Das ganze Equipment wird miteinander verbunden, so ist sein erstes Mischpult entstanden.

Zunächst hat Linder ein ganzes Jahr in einem Probekeller geübt. “Ich habe niemandem davon erzählt, weil ich es erst lernen wollte.” Er hat sich alles selbst beigebracht, mithilfe von YouTube-Tutorials: “Mittlerweile kann man manches im Internet lernen.” Als er dann Sicherheit für sich und das Handwerk gewonnen hatte, begann er kleine Ausschnitte der Musik auf Social Media zu teilen. So ist Adrian Vögel vom Rauch Club in Feldkirch auf ihn aufmerksam geworden. “Er bot mir an, in dem kleinen Raum im Club aufzulegen. Es war unbeschreiblich. Am Ende war es knallvoll”, erinnert sich Linder. Seit dem ist er in der Szene mit dem Künstlernamen “DATJAY” bekannt.

Mehr als man denkt
Der 25-Jährige legt hauptsächlich Sounds aus dem Hip-Hop-Genre auf. “Es gibt trotzdem Veranstaltungen, wo man sich etwas anpassen muss und die Klassiker spielt”, erläutert er. Mittlerweile legt er in verschiedenen Clubs in Vorarlberg auf wie Conrad Sohm, Sender, Fabrik und Rauch Club. Aber auch im Festspielhaus durfte Linder einige Male sein Können auf Maturabällen zeigen. Auf dem Szene-Open-Air-Festival war er bereits drei Jahre hintereinander dabei. Mittlerweile hat er ein eigenes Event “trill” mit einem DJ-Kollegen Andreas Brunner im Rauch Club. Alle zwei Monate gibt es eine von ihnen organisierte Party. Zudem geben sich die Künstler große Mühe mit dem Bühnenbild sowie bei der Ankündigung der Veranstaltung. “Das Besondere ist, dass wir vor dem Event einen kleinen Kurzfilm mit einem Motto drehen.” Vor kurzem hat “trill” das vierjährige Jubiläum gefeiert, bei dem es einen Besucherrekord von 500 Gästen gab.


Generell versucht “DATJAY” viel mit der Musik zu experimentieren. Dabei sind die Übergänge zwischen den Nummern die größte Herausforderung. “Die Schwierigkeit ist es, auf den Takt genau zu sein. Wenn der eine Track eine halbe Sekunde zu spät kommt, hört man das sofort. Das hören sogar Leute, die nicht in der Materie sind”, erklärt er. Doch auch auf die Gäste muss der DJ achten: “Du musst mit dem Publikum interagieren.”

Gerade als DJ im Hip-Hop-Bereich ist es von großer Wichtigkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. “Jeden Freitag ist Release Day, wo viele neue Songs und Alben veröffentlicht werden”, schildert Linder. “Jeden Freitag höre ich mir das neue Zeug an. Man muss versuchen, einzuschätzen, was in dem Club gut gehen würde.” Auch die Streamingzahlen behält er im Auge, denn dabei kann er herauslesen, was die Leute am meisten hören.

Vor kurzem ist Jonas Linder nach Wien gezogen. “Der Hauptgrund dafür war, dass ich damit als DJ weiterkomme. In einer Großstadt gibt es viel mehr Möglichkeiten.” Vorarlberg wird er aber verbunden bleiben und hin und wieder für einen Auftritt zurückkehren. “Ich mache das aus Leidenschaft, weil ich finde, wenn etwas ohne sie gemacht wird, kann man nicht weit kommen.”
Jonas Linder
Alter 25 Jahre
Geboren 26.08.1997
Bildung Soziale Arbeit abgeschlossen
Wohnort Lustenau/Wien
Hobbys Fitnessstudio, Volleyball, Musik
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