Jack, Rose und ein Eisberg

Menschen / 07.02.2023 • 21:40 Uhr
Cameron klärt die Türszene endgültig auf.
Cameron klärt die Türszene endgültig auf.

James Camerons “Titanic” kommt nach 25 Jahren technisch aufgemotzt erneut in die Kinos.

München „Es ist über 84 Jahre her, und ich rieche immer noch die frische Farbe.“ So beginnt die alte Rose DeWitt Bukater (Gloria Stuart) auf der Kinoleinwand ihre Erzählung von einer der größten Katastrophen der Neuzeit. Der Untergang der „Titanic“ kostete im April 1912 rund 1500 Menschen das Leben. Allein in den Kinos in Deutschland verfolgten mehr als 18 Millionen Menschen die Verfilmung mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet. Und das ist 25 Jahre her. Regisseur James Camerons Schiffsdrama schrieb Kinogeschichte, verursachte Heulkrämpfe bei Tausenden Teenagern – und machte die beiden Hauptdarsteller zu Stars. Elf Oscars gab es für „Titanic“. Und mit einem Einspielergebnis von 2,2 Milliarden US-Dollar ist er heute noch der wirtschaftlich dritterfolgreichste Film der Kinogeschichte.

Cameron kann sich noch gut erinnern an den Moment, in dem er zum ersten Mal dachte, sein Werk könne ein Erfolg werden. Es war eine Aufführung vor Testpublikum in Minneapolis, wie Cameron der Deutschen Presse-Agentur sagt. „Hinter mir saß eine Frau, die jeden ihrer Gedanken ausgesprochen und alles kommentiert hat. Da merkte ich: Wow, dieser Film ist wirklich kommunikativ.“

„Emotionen und Spektakel“

Das „Meisterwerk“ kommt nun nach 25 Jahren – technisch aufgemotzt – am Donnerstag (9. Februar) noch mal in die Kinos – auch in Vorarlberg. „Wenn man es auf einen Slogan herunterbrechen würde, wäre es wohl: Emotionen und Spektakel“, sagt Cameron. Zur Wiederveröffentlichung bekommt auch die Diskussion wieder Feuer, die Film-Fans seit 25 Jahren beschäftigt: Hätte Jack zum Schluss nicht doch zusammen mit Rose auf die rettende Tür gepasst? Cameron geht der Frage in einer Dokumentation von „National Geographic“ mit dem Titel „Titanic: 25 Years Later“ nach. Darin lässt er die Szene mit einer Requisitennachbildung und zwei Stuntleuten in vier Varianten nachstellen.

Das Ergebnis: „Jack hätte leben können“ – allerdings nur, wenn viele Faktoren zusammen gekommen wären, beispielsweise wenn Rose ihm ihre Schwimmweste überlassen hätte und beide auf dem Holzstück hätten sitzen können. Cameron ist aber überzeugt: Jack wäre das Risiko, Rose in Gefahr zu bringen, nie eingegangen.

Gedreht wurde in den eigens errichteten Fox Baja Studios. ap
Gedreht wurde in den eigens errichteten Fox Baja Studios. ap
Cameron hat mit „Titanic“ Filmgeschichte geschrieben und die Hauptdarsteller zu Stars gemacht. AP
Cameron hat mit „Titanic“ Filmgeschichte geschrieben und die Hauptdarsteller zu Stars gemacht. AP
Leonardo Di Caprio und Kate Winslet berührten mit ihrer Geschichte die Kinofans.
Leonardo Di Caprio und Kate Winslet berührten mit ihrer Geschichte die Kinofans.