Ein Hoch auf die Literatur

Literatur als Sprachrohr. Der 22-jährige Tobias March konnte sich schon in jungen Jahren für das Lesen und Schreiben begeistern.
Von Lena Gruber
FUSSACH “Literatur ermöglicht, andere Impulse zu geben”, erzählt der Fußacher Tobias March. Neben einem Lehramtsstudium für Deutsch und Biologie an der Universität Wien belegt der 22-jährige Student derzeit einen Lehrgang für Schreibpädagogik beim Berufsverband österreichischer SchreibpädagogInnen. Inzwischen feiert der Literaturbegeisterte Erfolge bei Lesungen, aber auch als Jurymitglied beim Landes-Jugendredewettbewerb, als Workshop-Leiter und als Jungautor.

Verarbeitung der Erlebnisse
“Ich habe mir immer schon gerne Geschichten überlegt und auch geschrieben”, erzählt der 22-Jährige erfreut. Nach seinem Zivildienst im BENEVIT-Pflegeheim in Höchst wollte er seine Erlebnisse in einem Buch verarbeiten. Es sind Geschichten, die unter die Haut gehen. “Viele bekommen keine Besuche von ihren Kindern oder es stirbt die Heimgenossin bzw. der Heimgenosse. Das regt zum Nachdenken an”, sagt der Student. In seinem Buch Lebensgeschichten erzählt der Fußacher in Form von anonymisierten Kurzgeschichten auf spannende und unterhaltsame Weise von verschiedenen Menschen und deren unterschiedlichen Lebensweisen.
Ich hätte niemals gedacht, dass mein Buch so hohe Wellen schlägt.
Tobias March, 22, Student und Literaturliebhaber

Dass die Resonanz auf die Veröffentlichung seines Werkes so hoch ist, hätte der erfolgreiche Jungautor wohl nicht zu träumen gewagt. Sowohl im Bürgerservice beim Postamt als auch im Gemeindeamt Fußach sind Werke zum Schmökern aufgelegt. “Das bestärkt mich in meiner Arbeit und ermutigt mich weiterzumachen”, sagt Tobias March.

Projekte
Die Alte Stickerei in Fußach wurde in eine Art Kulturzentrum umfunktioniert, in dem sich Tobias March auch bei einer Ausstellung profilieren konnte. Neben zahlreichen regionalen Künstlerinnen und Künstlern schrieb der Student Gedichte zu wichtigen Orten in seiner Heimatgemeinde. Untermauert wurden die Gedichte von Fotos seines Vaters. Dabei waren unter anderem der Burghügel neben dem Gemeindeamt, das Gasthaus Hirschen oder auch die Kirche zu sehen. “Es ist schön, dass im Heimatdorf Platz für Literatur geschaffen wird”, freut sich der Fußacher.

Aber auch im W*ORT in Lustenau ist der 22-Jährige regelmäßig als Workshop-Leiter anzutreffen. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihm dabei besonders am Herzen. Mit seiner Begeisterung für Bücher versucht er, seine Leidenschaft an junge Menschen weiterzugeben.
Keine Grenzen

Sein Germanistik-Studium ergänzt den Studenten perfekt. Mit seiner Vorliebe für Literatur kann er allerdings andere Impulse geben. “Ich freue mich, meinen Schülerinnen und Schülern einmal Informationen über Literatur und Verlage zu geben, um der einen oder dem anderen den Schritt in die Literaturbranche zu vereinfachen”, sagt Tobias March. Besonders das kreative Schreiben hat aber für ihn einen gewissen Reiz, denn es werden dem Schreiben keine Grenzen gesetzt.

Appell an die Jugend
Der Wahlwiener ist sich bewusst, dass Literatur ein Gebiet ist, an das sich viele nicht herantrauen. Allen Jugendlichen rät er, sich dennoch damit auseinanderzusetzen, denn Literatur ist sehr eng mit Kunst und Kultur verbunden. “Kreatives Schreiben hat in der Schule leider nicht immer so einen großen Stellenwert und kommt daher oft zu kurz”, betont der lesebegeisterte Fußacher. Literatur Vorarlberg ist aber in diesem Zusammenhang ein guter Ansprechpartner, wenn es um die Förderung des Nachwuchses geht. Der Student lobt zudem die Kooperation mit dem Land Vorarlberg und die vielen Gratis- angebote, die in Form von Workshops organisiert werden.


Jeder kann und darf über Literatur sprechen. Jeder kann und darf sagen, was er oder sie denkt. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.
Tobias March, 22, Student und Literaturliebhaber
ZUR PERSON
TOBIAS MARCH
Geburtsdatum 28. November 2000
WOHNORT Fußach, Wien
AUSBILDUNG Bundesgymnasium Lustenau, Lehramt Deutsch und Biologie an der Universität Wien
HOBBYS Schreiben, Lesen, Joggen, Horn spielen, Mitglied beim Musikverein Fußach
MOTTO Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.