„Dieses Mega-Event wollten wir auf keinen Fall verpassen“

Britisches Wetter konnte den royalen Fans die Stimmung nicht verderben.
London Wer am Coronation Day einen hautnahen Blick auf King Charles und Queen Camilla erhaschen wollte, musste früh aufstehen. Während der König womöglich noch nicht einmal seinen Morgentee getrunken hatte, waren Tausende royale Fans bereits seit Stunden auf den Beinen. Wer allerdings einen Platz in der ersten Reihe an der königlichen Prozessionsroute ergattern wollte, musste dort bereits im Vorfeld sein Zelt aufschlagen. Für alle anderen galt es, sich zu entscheiden zwischen stundenlangem Ausharren am begehrtesten „watching place“ an der Mall oder dem entspannten gemeinsamen Schauen vor einer der zahlreichen Leinwände in den Parks der Hauptstadt.
„Britisch verrückt“
Viele entschieden sich für den St. James Park, direkt in der Nähe des Buckingham Palace. Kurz vor 6 Uhr wurden hier bereits die ersten Picknickdecken ausgebreitet und wenig später ploppten die ersten Champagnerkorken. „Ich bin für heute extra aus Frankreich angereist, um dieses Jahrhundertereignis in meiner alten Heimat live mitzuerleben“, erklärt die gebürtige Waliserin Claire Williams.
Obwohl die Wettervorschau bereits Böses erahnen ließ, blieben die Schaulustigen optimistisch. Pünktlich, als die königliche Prozession sich in Bewegung Richtung Westminster Abbey setzte, fielen dann doch die ersten Regentropfen. Und so kamen Schirme und Regenponchos schon früh zum Einsatz. Kronen, Fascinators und Union-Jack-Hüte wurden kurzerhand über die Kapuzen gezogen. Der Dresscode war sowieso nicht so streng, an diesem besonderen Tag galt: „Hauptsache britisch verrückt!“
Die Feiergäste zeigten sich in Cocktailkleidern, Skihosen, Flag-Dresses und natürlich in klassisch britischem Tweed-Chic. Der schließlich eintretende Dauerregen tat der Stimmung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, denn im Vordergrund stand für alle Anwesenden das gemeinsame Zelebrieren dieses Großereignisses. So auch für Felix und Lucas. Sie kamen wegen der guten Laune. „Wir sind nicht unbedingt königliche Anhänger, aber dieses Mega-Event wollten wir auf keinen Fall verpassen“, so Martin, der auch schon bei der Queen-Platinum-Party mitfeierte. Gebannt verfolgte die Masse die Geschehnisse in der Westminster Abbey auf der großen Leinwand. Immer wieder brandete lauter Applaus auf, z.B. als der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, King Charles III. die St.-Edward‘s-Krone auf das Haupt setzte. Gänsehautstimmung kam auf, als zum ersten Mal gemeinsam „God Save the King“ angestimmt wurde. Zu den leidenschaftlichsten Sängern gehörte dabei Steward aus Manchester. „Meine Frau Emma und ich lieben alles rund um die königliche Familie. Wir sind gerührt, dass so viele Menschen von überall her gekommen sind, um mit uns zusammen unser neues Königspaar zu feiern“.
Bis spät in die Nacht wurde im Anschluss bei privaten Feiern und in vielen Pubs auf King Charles und Queen Camilla angestoßen. Danach hieß es Batterien aufladen, denn am Sonntag standen bereits der „Coronation Big Lunch“, Straßenfeste im ganzen Land und zum Abschluss das große Krönungskonzert auf Schloss Windsor auf dem Programm. lcf, cth
