Vom Hoffnungspaar zum royalen Albtraum

Menschen / 17.05.2023 • 21:40 Uhr
Harry und Meghan haben dem Königshaus längst den Rücken gekehrt.ap
Harry und Meghan haben dem Königshaus längst den Rücken gekehrt.ap

Es begann wie im Märchen. Fünf Jahre nach der Hochzeit liegen Meghans Beliebtheitswerte in Trümmern.

London, Los Angeles Geht es nach der britischen Boulevardpresse, kann Herzogin Meghan so gut wie nichts richtig machen. Allein am Krönungswochenende wurde der 41-Jährigen vorgeworfen, Fotos inszeniert zu haben, ihrem Schwiegervater König Charles III. die Show stehlen zu wollen, immer das Rampenlicht zu suchen und beim Wandern Schmuck im Wert von 150.000 Pfund getragen zu haben.

Das zeigt: Fünf Jahre nach der Traumhochzeit mit Prinz Harry am 19. Mai 2018 ist die einstige Hoffnungsträgerin von Krone und Land für viele zur Persona non grata geworden. Im Vereinigten Königreich liegen Meghans Beliebtheitswerte längst in Trümmern. Fast wirkte es, als erfasse Erleichterung das Land, als bekannt wurde, dass die Herzogin von Sussex – den Titel trägt Meghan immer noch – nicht zur Krönung von König Charles anreist. Doch auch ohne anwesend zu sein, wurde über sie diskutiert. Der walisische Komponist Karl Jenkins musste nach der Krönung versichern, er sei nicht die verkleidete Meghan, nachdem manche Beobachter in ihm Harrys Ehefrau mit Bart und Perücke gesehen haben wollten.

„Die fabelhaften Vier“

Dabei hatte doch alles wie im Märchen begonnen. Als Harry (38) die frühere Schauspielerin in die Royal Family einführte, waren viele entzückt. Die US-Amerikanerin brachte alles mit, um dabei zu helfen, das britische Königshaus in die Moderne zu führen. Wegen der Pärchen-Auftritte mit Harrys älterem Bruder Prinz William und dessen Ehefrau Prinzessin Kate wurden die jungen Royals schnell zu den „Fab Four“, den fabelhaften Vier, hochgejazzt. Schick, modern, cool – die skandalösen Jahren mit Party-Fotos von Harry und den Eskapaden seines Vaters Charles schienen in einer weit entfernten Vergangenheit zu liegen. Mit der Traumhochzeit auf Schloss Windsor schien endgültig eine neue Ära in der knapp tausendjährigen Geschichte der britischen Monarchie angebrochen. Mehr als 100.000 Menschen jubelten dem royalen Traumpaar zu. Der US-amerikanische Bischof Michael Curry hielt ein flammendes Plädoyer für den Glauben an die Macht der Liebe.

Schärfste Kritiker

Das britische Königshaus war im 21. Jahrhundert angekommen. So schien es zumindest. Doch fünf Jahre später ist von dieser Aufbruchstimmung nichts geblieben. Schlimmer noch: Das Königshaus steht angesichts von Familienzwist, Rassismusvorwürfen und Skandalen schlechter da als zuvor. Die Hoffnungsträger Harry und Meghan sind zu den schärfsten Kritikern der Institution geworden, die sie doch in die Zukunft führen sollten. Das aufsehenerregende Interview des Paares mit US-Moderatorin Oprah Winfrey im März 2021 gilt Royalisten als Kriegserklärung. In Interviews und in seiner Biografie legte vor allem Harry nach. Im Gegenzug streute der Palast, Meghan habe Beschäftigte gemobbt. Geredet wird angeblich nicht mehr miteinander. Inzwischen lebt das Paar mit seinen beiden Kindern Archie (4) und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien.

Mit der Hochzeit auf Schloss Windsor schien eine neue Ära der britischen Monarchie angebrochen. afp
Mit der Hochzeit auf Schloss Windsor schien eine neue Ära der britischen Monarchie angebrochen. afp