Wie der „Kaiserschmarrn“ zu seinem Namen kam, ist legendär

Menschen / 27.06.2023 • 09:00 Uhr
Kaiser Franz Joseph liebte vor allem den Kaiserschmarrn. Es gibt viele Legenden, wie die Speise zu ihrem Namen kam. <span class="copyright">Melanie Fleisch, Alpenregion Bludenz/Schossmann</span>
Kaiser Franz Joseph liebte vor allem den Kaiserschmarrn. Es gibt viele Legenden, wie die Speise zu ihrem Namen kam. Melanie Fleisch, Alpenregion Bludenz/Schossmann

Adelsexpertin Lisbeth Bischoff über die Leibspeise von Kaiser Franz Joseph.

Bregenz „Kässpätzle“ und „Riebel“ sind Vorarlberger Nationalspeisen, doch das macht sie seit einem Zwischenfall noch lange nicht zu Lieblingsspeisen. Es war am 18. Juni 1901, also vor 122 Jahren, als seine kaiserliche und königliche Hoheit Erzherzog Eugen von Österreich-Teschen die Gemeinde Lustenau besuchte. Es wird zum Frühstück geladen, wo die Leutseligkeit Seiner Hoheit jäh abbricht, als man ihm Riebel mit Kaffee serviert. Nach dem ersten Bissen legt er dem Vernehmen nach seinen Löffel nieder und meint schmunzelnd: „Diese Speise ist mir doch etwas zu ungewohnt!“

Kaiser Franz Joseph liebte vor allem den Kaiserschmarrn. Es gibt viele Legenden, wie die Speise zu ihrem Namen kam.  <span class="copyright">APA/HELMUT FOHRINGER</span>
Kaiser Franz Joseph liebte vor allem den Kaiserschmarrn. Es gibt viele Legenden, wie die Speise zu ihrem Namen kam. APA/HELMUT FOHRINGER

Auch mit der Geschichte der Mehlspeise sind die Habsburger eng verbunden. Noch bevor Ende des 19. Jahrhunderts Mehlspeisen adeligen Persönlichkeiten gewidmet wurden, machte die Bezeichnung der „Kaiser“-Speise Furore. Dadurch sollten die besondere Qualität und der außergewöhnliche Geschmack hervorgehoben werden. Zeugen dieses Trends sind die Kaisersemmel, das Kaiserkipferl, der Kaiserkrapfen und das Kaiserschnitzel.

Kaiser Franz Joseph liebte vor allem den Kaiserschmarrn. Es gibt viele Legenden, wie die Speise zu ihrem Namen kam. Eine besagt, dass der Kaiserschmarrn anlässlich der Hochzeit von Franz Joseph und Sisi kreiert und „Kaiserinschmarrn“ genannt wurde. Aufgrund der Begeisterung des Kaisers wird er in „Kaiserschmarrn“ umbenannt.

Eine Legende besagt, dass der Kaiserschmarrn anlässlich der Hochzeit von Franz Joseph und Sisi kreiert und „Kaiserinschmarrn“ genannt wurde. <span class="copyright">dpa</span>
Eine Legende besagt, dass der Kaiserschmarrn anlässlich der Hochzeit von Franz Joseph und Sisi kreiert und „Kaiserinschmarrn“ genannt wurde. dpa
Aufgrund der Begeisterung des Kaisers soll das Gericht in „Kaiserschmarrn“ umbenannt worden sein. <span class="copyright"> ap</span>
Aufgrund der Begeisterung des Kaisers soll das Gericht in „Kaiserschmarrn“ umbenannt worden sein. ap

Mit viel Staubzucker und Rosinen versucht ein Koch seine zu dick geratene und zerrissene Palatschinke zu retten. Der Name „Kaiserschmarrn“ war geboren, abgeleitet von: „A Schmarrn, des dem Kaiser zu servieren.“

Und noch eine Version wird aufgetischt: Dem Koch misslingt die Palatschinke, er stülpt wütend eine Servierglocke darüber und verlässt die Küche. Der Kammerdiener glaubt, das Gericht sei fertig und serviert es dem Kaiser. Beim Anblick des „zerfransten“ Etwas fragt Majestät: „Sag‘ er mir, was ist denn das für ein Schmarrn?“ Worauf der Diener schlagfertig entgegnet: „Gestatten, Majestät, das ist ein Kaiserschmarrn!“

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn