Anita Lehner verschönert den Bregenzerwald mit ihren Werken

von Jan Natter

MELLAU “Ich mache Illustrationen, sei es auf Papier, auf Wänden oder auf anderen Materialien. Alles, was ich mit meiner Arbeit verbinde, ist Handwerk,” erläutert Anita Lehner, auch bekannt unter dem Namen “gschtrub”. Ihr kreativer Einsatz erstreckt sich von kleinen Zeichnungen bis zu umfangreichen Wandgestaltungen. “Authentizität hat für mich höchste Priorität. Es ist mir von großer Bedeutung, dass die Zeichnungen echt und ehrlich sind,” betont die Bregenzerwälderin. Der Bregenzerwald ist nicht nur Inspiration, sondern auch ein integraler Bestandteil ihrer Darstellungen. Ob es sich um vergessene Dialektwörter handelt, die sie wiederbelebt, oder ihre mit Mustern verzierte Handschrift, ihre Arbeit ist äußerst vielfältig. “Für mich fühlt es sich echter an, wenn ich den Bregenzerwald in meinen Illustrationen verwende,” gibt die 39-Jährige zu verstehen.

“Es macht mir unglaublich Spaß, meinen Gedanken und Ideen freien Lauf zu lassen,” erklärt sie. Ihr Alltag sei nicht frei von Herausforderungen, doch Ideenlosigkeit sei für sie ein eher seltenes Phänomen. Die Schwierigkeit läge oft darin, die eigene Überzeugung von einer Idee mit den Perspektiven anderer in Einklang zu bringen. Herausforderungen und Rückschläge seien für sie Teil des kreativen Prozesses, der stets nach Motivation und Weiterentwicklung verlangt. “Die Natur und das Leben sind für mich eine Quelle der Inspiration. Täglich gibt es neue Dinge zu entdecken, die als Inspirationsquelle dienen können,” äußert die Illustratorin. “So entstehen authentische Werke, wenn man mir Raum für meine Kreativität lässt,” erklärt Lehner.

Die Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben prägt viele ihrer Projekte. Ein Beispiel dafür ist das Projekt “Stubo 2.”, bei dem sie mit der Tischlerei Geser und dem Ofenbau Voppichler zusammengearbeitet hat, um den Wohnraum effizienter zu nutzen. Dabei wurde eine Couch entwickelt, die weniger Platz benötigt, aber dennoch die gleichen Anforderungen wie eine herkömmliche Couch erfüllt. Auch die Gestaltung von Radtrikots in Zusammenarbeit mit Sport Broger zeigt, wie lokale Kooperationen kreative Synergien schaffen können. “Durch Kooperationen mit anderen Firmen oder anderen Menschen allgemein können interessante Ideen und spannende Projekte umgesetzt werden,” artikuliert sie.

Die Illustrierung von Wänden in Vorarlberg ist ein kleines Ziel, das sie sich gesetzt hat, um Lebensräume mit ihren Illustrationen zu beleben. “Es gibt bei uns einige leblose Flächen, seien es Mauern, Beton oder andere Flächen, die man lebendiger gestalten könnte,” meint Lehner. Es sei aber immer schwierig, da es nicht jeden ansprechen würde. “Während einige Menschen einen Mehrwert darin sehen, leblose Flächen lebendiger zu gestalten, gibt es auch jene, die von solchen Illustrationen weniger angesprochen werden,” formuliert sie. Dennoch glaube sie an die Wichtigkeit von Vielfalt und Individualität im öffentlichen Raum.