Ein Herz für soziale Gerechtigkeit

Marco Wagner ist Jugendarbeiter aus Leidenschaft.
Bludenz Die Kinder sind die Zukunft von morgen, heißt es doch oft. Nichts ist daher wichtiger, als sie in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen. Marco Wagner hat dies vor einigen Jahren erkannt und setzt sich seitdem als Jugendarbeiter bei der OJA (Offene Jugendarbeit) Villa k Bludenz für junge Heranwachsende ein. „Ich möchte den Jugendlichen eine Plattform geben, wo sie sich selbst verwirklichen können und sie darin bekräftigen“, sagt er.

Werte vermitteln
Nachdem der gebürtige Bludenzer eine sechsmonatige Reise gemacht hatte, fand er den Weg wieder nach Vorarlberg. „Ein Freund von mir hat damals bei der OJA gearbeitet, so bin ich zu meinem Job gekommen“, erklärt er. „Ich dachte mir, das wäre bestimmt eine tolle Herausforderung.“ Seit 2014 gibt er nun in der Villa k unterschiedliche Workshops für Jugendliche. Sein Spezialgebiet: Inklusion und Radikalisierungsprävention.


Gemeinsam mit einer diversen Gruppe organisierte er eine Exkursion zum Schloss Hartheim, wo sie sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzten. In der Burg wurden früher KZ-Häftlinge ermordet. „Dann sind wir ein Mal nach Wien gefahren und haben dort einen Workshop zum Thema Rechtsextremismus gemacht“, fügt er hinzu. „Ich versuche, ihnen vor allem einen respektvollen Umgang zu vermitteln. Da ist auch das Thema Verschiedenheiten wichtig, dass man tolerant ist und probiert, immer den Menschen zu sehen. Egal, was für eine Religion, Herkunft oder Geschlecht jemand hat“, sagt Wagner.

Ihm ist es wichtig, dass Menschen unabhängig von ihrer sozialen Kategorie gleich behandelt werden. Zudem umfasst Diskriminierung ein großes Gebiet in seinen Workshops. „Ich möchte die Jugendlichen sensibilisieren, dass es mehrere Formen von Gewalt gibt als nur die körperliche. Diskriminierung ist auch eine davon.“ Er bekräftigt die jungen Leute, Ungerechtigkeiten wahrzunehmen und Zivilcourage zu zeigen, wenn sie solche im öffentlichen Raum mitbekommen.

Da dem Vorarlberger soziale Gerechtigkeit ein großes Anliegen ist, versucht er, ein Sprachrohr für die betroffenen Minderheiten zu sein. Daraus sind zwei Filmprojekte („Rassismussnichtsein“ und „Angekommen“) mit Jugendlichen entstanden. „Ich habe durch die Filme versucht, es auf einem kreativen Weg zu vermitteln“, sagt Wagner. „Es ist mein Job, aber es liegt mir selbst sehr am Herzen, dass über diese Themen gesprochen wird. Es soll sich etwas verändern, und ich hoffe, mit meiner Arbeit da einen Beitrag leisten zu können.“ Der Jugendarbeiter wird sich weiterhin dafür einsetzen. Im neuen Jahr warten schon die Vorbereitungen für das nächste Filmprojekt auf ihn.


Zur person
Marco Wagner
Geboren 30.01.1982
Wohnort Innerbraz
Beruf Jugendarbeiter, Sozialpädagoge
Hobbys Musik hören, Konzerte, Fußball, Lesen