Darum gab es in Feldkirch trotz Verbot ein Neujahrsfeuerwerk

Menschen / 03.01.2024 • 14:30 Uhr
Darum gab es in Feldkirch trotz Verbot ein Neujahrsfeuerwerk
Private Feuerwerke sind in Feldkirch nicht erlaubt. VN/Steurer, Goldner

Anrainer hatten sich gewundert, die Stadt antwortet.

Darum geht’s:

  • Feuerwerkskörper der Kategorie F2 sind in Feldkirch ganzjährig verboten.
  • Professionelle Feuerwerke benötigen eine Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft.
  • Das Neujahrsfeuerwerk in Tosters wurde von der Bezirkshauptmannschaft bewilligt.

Feldkirch In Feldkirch gibt es auch zu Silvester keine Ausnahme. Hier bleibt das Abfeuern von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 ganzjährig verboten. Die negativen Folgen überwiegen, heißt es auf der Internetseite der Stadt – freigesetzte Schwermetallpartikel, nicht unerhebliche Lärm- und Feinstaubbelastung sowie große Mengen an zu entsorgendem Müll. Und dennoch leuchtete es am Neujahrstag abends hell über der Stadt. Und das minutenlang. Wie kann das sein?

Hunderte Menschen feierten an Neujahr gemeinsam in Tosters. <span class="copyright">Goldner</span>
Hunderte Menschen feierten an Neujahr gemeinsam in Tosters. Goldner

“Ich frage mich, warum für ein so großes Feuerwerk eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, wenn doch schon Feuerwerke ab Stufe zwei verboten sind”, schreibt eine Anrainerin an die VN. Die Antwort gibt es von der Stadt: “Feuerwerkskörper der Kategorien F3 und F4 benötigen immer eine Bewilligung durch die Bezirkshauptmannschaft. Das Feuerwerk in Tosters war ein professionelles Feuerwerk und wurde durch die zuständige Behörde (BH Feldkirch) bewilligt.”

Das ganze Jahr kein privates Feuerwerk

Normale Feuerwerke müssen also von der Stadt, beziehungsweise dem Bürgermeister, erlaubt werden, professionelle gehen so oder so über den Tisch der Bezirkshauptmannschaft. “Es ist richtig, dass das den Bürger:innen nicht ganz einfach zu vermitteln ist, unter anderem auch deshalb, weil vielen nicht bewusst ist, dass das Abfeuern von Feuerwerken in Österreich ganzjährig untersagt ist, also auch an Silvester”, teilt die Stadt Feldkirch mit.

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“Es handelt sich somit nicht um ein spezielles Feuerwerksverbot für Silvester. Vielmehr wird in vielen Gemeinden (darunter auch Feldkirch) keine Ausnahmegenehmigung für Silvester erteilt.” Das ist bereits seit mehreren Jahren so und gilt auch an allen anderen Tagen im Jahr, zum Beispiel bei Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern.

In der Stadt sind private Feuerwerke das gesamte Jahr über verboten. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
In der Stadt sind private Feuerwerke das gesamte Jahr über verboten. VN/Steurer

Professionelle Feuerwerke wie jenes in Tosters werden demnach von der BH nur selten bewilligt. “Im Gegensatz zur privaten Silvesterknallerei, die bereits Tage vor Silvester beginnt und zu allen Uhrzeiten stattfindet, handelt es sich bei einem professionellen Feuerwerk um einen sehr begrenzten Zeitraum. Zudem ist sichergestellt, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.”

Der ursprüngliche Gedanke hinter dem großen Neujahrsfeuerwerk im Ortsteil Hub geht übrigens in eine ähnliche Richtung. “Weg von den privaten Kleinfeuerwerken und der Böllerei an Silvester”, sagt Gerald Goldner. Er ist Pyrotechniker und möchte den Menschen mit seinem Team von “Prime Time Pyro” ein professionelles und schönes Feuerwerk bieten. Bereits zum sechsten Mal gab es das Spektakel heuer.

Lange Vorbereitung

Mehrere Hundert Menschen kamen auf dem Funkenplatz Tosters, um aufs neue Jahr anzustoßen. “Ein gemütlicher Abend mit Freunden, Musik und Feuerwerk”, beschreibt Goldner das Event. Gegen 19 Uhr erleuchtete das Feuerwerk für gut zehn Minuten den Nachthimmel. Dann löste sich die Veranstaltung langsam auf. Den Neujahrstag wählten Goldner und Co., damit auch Familien die Möglichkeit haben, die Show zu sehen. Er hält das für vertretbar, andernorts sei es bereits üblich.

Das Neujahrsfeuerwerk von "Prime Time Pyro" gab es bereits das sechste Mal. <span class="copyright">Goldner</span>
Das Neujahrsfeuerwerk von "Prime Time Pyro" gab es bereits das sechste Mal. Goldner

Die Planung beginnt bereits zwei Monate vorher. Zunächst müssen die Pyrotechniker von der Bezirkshauptmannschaft die Erlaubnis einholen. Dafür müssen sie einige Voraussetzungen wie eine ausreichende Ausbildung und einen Platz mit genug Sicherheitsabstand nachweisen. Mit dem Bescheid wird die Pyrotechnik eingekauft. In dem Sicherheitsaspekt bei einer solchen Veranstaltung sieht Goldner einen weiteren Vorteil gegenüber privaten Feuerwerken. Zudem wird seit einem Vorfall Ende September, als ein Feuerwerk eine Rinderherde bei Rankweil aufscheuchte, penibel darauf geachtet, tierhaltende Betriebe und die Nachbarschaft vorab zu informieren. Damit das neue Jahr in einem guten Schein startet.

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