Bombe statt Barbie bei Golden Globes

Historien-Epos „Oppenheimer“ räumte ab, Schlappe für neunfach nominierten „Barbie“-Film.
beverly hills Als „Barbenheimer“ machten die völlig gegensätzlichen Filme „Barbie“ und „Oppenheimer“ Furore und sahnten an den Kinokassen ab – doch bei den Golden Globes steckte der neunfach nominierte Favorit „Barbie“ nun eine Schlappe ein.
Das Historien-Epos über J. Robert Oppenheimer, den Mit-Erfinder der Atombombe, trumpfte mit fünf Globe-Trophäen auf, darunter dem Top-Globe als bestes Drama. Der irische Star Cillian Murphy und Regisseur Christopher Nolan gewannen beide den ersten Globe ihrer langen Karrieren, auch für die Filmmusik und für Nebendarsteller Robert Downey Jr. gab es „Gold“. Die grelle Satire „Barbie“, mit Margot Robbie in der Rolle der ikonischen Puppe, musste sich dagegen mit zwei Preisen begnügen: in der neuen Blockbuster-Sparte „Cinematic and Box Office Achievement“ für Kinohits und für den Song „What Was I Made For?“ von Billie Eilish und Finneas O‘Connell.
Viel Champagner, viele Stars
Die Globe-Verleiher hatten sich ins Zeug gelegt, zahlreiche Promis – darunter Oprah Winfrey, Jodie Foster, Michelle Yeoh oder Kevin Costner – als Presenter auf die Bühne zu holen. Auch an ihrem Ruf als Hollywoods feucht-fröhliche Trophäenshow, bei der reichlich Champagner fließt, hielten sie fest. Nach dem monatelangen Streik der Drehbuchautoren und Schauspieler schienen viele froh, überhaupt wieder einmal die Glitzerwelt Hollywoods feiern zu können. Für Politisches nutzten die Stars auf der Bühne das Rampenlicht anders als in früheren Jahren nicht. Robert De Niro ging als bester Nebendarsteller leer aus und bekam so keine Gelegenheit, in gewohnter Manier gegen Donald Trump auszuteilen. Der Krieg in der Ukraine oder in Nahost war kein Thema. Vielleicht lag das auch an dem Komiker Jo Koy, der erstmals als Gastgeber auf der Bühne stand – weniger bissig und treffsicher als viele seiner Vorgänger. Er habe schließlich erst kurz vor Weihnachten den Job erhalten und wenig Zeit gehabt, so Koy.

