Vorarlberger in New York: Ein Heiratsantrag wie aus einer Hollywood-Romanze

Der Vorarlberger Raphael Illmer hat sich einen besonderen Platz ausgesucht, um Madeleine Schlachter die große Frage zu stellen.
New York, Bregenz Überall leuchten glänzende Lichter. Weihnachtsdekoration schmückt die Stadt von New York. Der Tannenbaum vor dem Rockefeller Center erstrahlt in grünen, pinken und gelben Farben. Der Eislaufplatz daneben ist auf einmal wie leer gefegt. Nur ein Paar steht in der Mitte. Das Lied von Michael Bublé „All I want for christmas“ läuft im Hintergrund. Plötzlich geht der Mann auf die Knie und zückt einen Ring.

Ein Heiratsantrag wie aus einem Film. Doch das sind keine Szenen aus einer Hollywood-Romanze. So hat tatsächlich der Vorarlberger Raphael Illmer (28) seiner Partnerin Madeleine Schlachter (28) einen Antrag an Heiligabend gemacht. „Es war wunderschön. Ich habe immer gesagt, wenn ich einen Heiratsantrag bekomme, dann will ich etwas Spektakuläres haben. Er hat es genau gewusst“, sagt Madeleine Schlachter. „Für viele wäre so etwas der Horror, weil so viele Menschen dabei zuschauen.“

Tausende Menschen standen am Rand vom Eisplatz und haben den beiden zugejubelt. „Die Amis sind sehr offen. So viele haben uns nachher beim Herauslaufen gratuliert und wollten uns Videos schicken, die sie gemacht haben“, sagt Schlachter. „Ich war brutal angespannt und nervös, aber ich habe versucht, es zu überspielen, damit sie es nicht merkt. Als der Moment kam, habe ich dann wirklich alles andere ausgeblendet“, fügt Illmer noch hinzu.

Der große Plan
Für den Platz vor dem Rockefeller Center hat sich der Vorarlberger bewusst entschieden, denn es ist der Lieblingsort seiner – jetzt – Verlobten. Schlachter war nämlich schon einige Male in New York.

Mit der Planung des Antrags hat Raphael Illmer bereits im Juni begonnen. „Ich habe erst überlegt, ihr den Antrag vor dem Weihnachtsbaum um fünf Uhr morgens zu machen, wenn sie die Lichter einschalten. Dann dachte ich, wieso eigentlich nicht auf dem Eislaufplatz“, sagt er. Der Platz wird stündlich für zehn Minuten geräumt, damit das Eis wieder aufbereitet wird. Fünf Minuten davon hat Illmer für den Antrag bekommen. Dafür musste er etliche E-Mails an das Rockefeller Center schicken. Aufgrund der Zeitverschiebung hat es meist zwei Tage gedauert, bis er eine Antwort bekam. „Anfang Dezember wurde dann endlich alles fixiert.“ Seinen Knicks auf dem Eis hat der Bregenzer schon ein paar Monate zuvor hier in Vorarlberg geübt. „Das ist schwerer, als man denkt. Aber ich habe es geschafft“, schmunzelt Illmer.

Das Geheimhalten der Überraschung war ebenfalls keine leichte Aufgabe. „Wir sind sehr offen miteinander. Ich gehe auch gelegentlich an sein Handy, wenn meins gerade nicht in der Umgebung ist. Wir haben auch gegenseitig Zugang zu unseren E-Mail-Accounts“, sagt Madeleine Schlachter. Als ihr Verlobter ihr gesagt hat, sie solle sich nicht mehr in seinen Account anmelden, ist sie stutzig geworden. „Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht. Dann habe ich mit einer Freundin darüber geredet“, sagt sie. Die Freundin war eingeweiht und lockte Schlachter auf eine falsche Fährte. „Sie hat mir gesagt, es ist auf keinen Fall ein Antrag. So sind jegliche Illusionen bei mir verpufft.“ Stattdessen hat ihr die Freundin erzählt, es gäbe eine Überraschung, bei der sie jemanden treffen wird, den sie schon lange kennenlernen möchte. „Deswegen war der Wow-Effekt beim Antrag da. Ich habe es nicht geahnt.“

Die Hochzeit soll im kommenden Jahr erst stattfinden und wird genauso besonders wie der Antrag sein. „Da wir beide sehr reisebegeistert sind, war für uns klar, dass die Hochzeit nicht in Vorarlberg stattfinden wird“, sagt Illmer. Sie können sich ihre Feier auf Mauritius oder den Malediven vorstellen. „O Palmenbaum, den Weihnachtsfilm, finden wir beide so lustig. Ich war selbst im Hotel auf Mauritius, wo er gefilmt wurde. Daher glaube ich schon, dass das eher unsere Wahl sein wird“, sagt die Bregenzerin. Die Hochzeit wird dann im tropischen Paradies mit dem engsten Kreis gefeiert.