Das sagt die Gemeinde zum zufahrtlosen Grundstück in Wolfurt

Rathaus bezieht zu jahrzehntelangem Streit Stellung, überrascht mit der Antwort aber nicht.
Wolfurt Es ist zum Verzweifeln. In Wolfurt gibt es, wie berichtet, mehrere Grundstücke, die keine Zufahrtsstraße haben. Bei einer Flächenumwidmung wurde die schlicht vergessen und heute verhindert eine Privatstraße die komplikationslose Anreise. Den Brüdern René, Marco und Armin Maffei gehört eines der betroffenen Grundstücke. Sie kämpfen seit Jahren für eine Lösung. Bisher vergeblich. Auf Unterstützung vonseiten der Gemeinde können sie wohl nicht setzen, wie eine Antwort aus dem Wolfurter Rathaus auf VN-Anfrage zeigt.

„Die Tatsache, dass keine geeignete rechtliche Zufahrt zu dem genannten Grundstück nachgewiesen werden kann, ist uns seit Langem bekannt. So weit wir wissen, wurde das Grundstück ohne Zufahrtsrecht angekauft“, schreibt Wolfgang Dittrich vom Bauamt in seiner Nachricht. „Die Verantwortung für diesen Sachverhalt festzusetzen, liegt nicht in unserem Bereich.“
Behörde muss Zufahrtsregelung nicht prüfen
Jedenfalls sei festzuhalten, dass eine Zufahrtsregelung privatrechtlich sicherzustellen ist. Seitens der Behörde sei diese weder bei Grundteilungen noch bei Widmungsverfahren zu prüfen. „Erst im Falle eines Bauantrages muss der Behörde vom Antragsteller eine rechtlich gesicherte Zufahrt nachgewiesen werden“, erklärt Dittrich.

Zur Erinnerung: 1982 kaufte ein Familienvater in Wolfurt ein unbebautes Grundstück, um dort ein Einfamilienhaus für sich und seine Liebsten zu errichten. Doch dann kam alles anders. Als mehrere Grundstücke in Wolfurt aufgrund ihrer unvorteilhaften Form vor zig Jahren zusammengelegt und neu aufgeteilt wurden, passierte der verhängnisvolle Fehler. „Es wurde zu diesem Zeitpunkt versäumt, die Zufahrt für die vier dahinter liegenden Grundstücke einzutragen und mit einem öffentlichen Fahrrecht zu versehen“, erklärt René Maffei.

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Das Absurde: Eine Straße ist sogar dort. Knapp 15 Meter lang ist der betreffende Abschnitt. Ein hinter einer Hecke verstecktes Schild weist allerdings auf den Haken hin: Privatstraße. Landwirtschaftlich dürfen die Brüder den Weg nutzen, nur für einen Hausbau eben nicht. Zehn Jahre kämpfte der Vater vor diversen Gerichten. 2012 überschrieb er das Grundstück an seine Söhne, die mittlerweile auch schon über zehn Jahre nicht weitergekommen sind.
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Reaktionen auf Berichterstattung
Die Gemeinde habe auch schon Versuche gestartet, eine Zufahrt zu den vier Grundstücken zu ermöglichen, versichert Dittrich. „Leider ohne Erfolg.“ Eine vernünftige Lösung, wie die Grundstücke als Bauflächen aktiviert werden können, ist nach Einschätzung der Gemeinde derzeit nicht in Sicht.

„Ich habe nichts anderes erwartet“, kommentiert René Maffei die Reaktion aus dem Rathaus. Er ist es seit Jahren gewohnt, dass jeder die Verantwortung weiterschiebt. Durch den VN-Artikel ist dennoch Bewegung in die Sache gekommen. Die Maffeis bekamen mehrere Hinweise, denen sie nun nachgehen. Vielleicht wird es also doch noch etwas mit der Zufahrt.