Weltweite Freundschaften durch Amateurfunk

Menschen / 29.02.2024 • 16:15 Uhr
Arno Metzler Amateurfunk
Arno Metzler vor seiner Amateurfunkanlage – inklusive Morse-Apparat. VN/MMH

Durch seinen Amateurfunk hat Arno Metzler weltweite Freundschaften geschlossen und bei verschiedenen Expeditionen die Welt bereist.

Von Mia Hämmerle

Dornbirn “Amateurfunk ist eine weltweite Vereinigung, weltweite Freundschaften zwischen Menschen, die in der Regel alle Funkstationen haben und dadurch miteinander reden, und einander kennenlernen können”, erklärt der 68-jährige Dornbirner. Er hat über die Jahre viele Bekannte mitunter in Amerika, Russland, Japan und Australien gesammelt.

Arno Metzler (links) auf einer Expedition auf den Kerkennah Islands. <span class="copyright">privat</span>
Arno Metzler (links außen) auf einer Expedition auf den Kerkennah Islands. privat

Anfänge beim Grundwehrdienst

Während Arno Metzler den Grundwehrdienst absolvierte, durfte er die Funkstation in der Kaserne bedienen. “Da ich ein Mensch bin, der eigentlich die Welt und Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen wollte, habe ich schnell den Gefallen daran gefunden”, schildert der Amateurfunker.

Arno Metzler betreibt Amateurfunk schon seit er ein junger Erwachsener ist. <span class="copyright">privat</span>
Arno Metzler betreibt Amateurfunk schon seit er ein junger Erwachsener ist und kam damit bis nach Australien. privat

Daraufhin machte er die Lizenz zum Amateurfunker. Der Dornbirner erzählt, dass er nicht viel Technisches lernen musste, da er vieles von seiner Lehre als Elektrotechniker wusste. Doch die Prüfung beinhaltet auch rechtliche Themen und Betriebstechnik. “Die, die es interessiert, kommen eigentlich immer durch”, schildert der Amateurfunker. Als solcher fand er auf der gesamten Welt immer wieder aufregende Aufgaben.

Schatzsucher-Insel Cocos Island

Sehr selten bekommt man die Chance auf Cocos zu reisen, da die Insel von Schatzsuchern überrannt wurde. 20 Parkranger leben auf Cocos Island. Sie überwachen die sogenannte “Zwölf-Meilen-Fischzone” wegen illegalem Fischfang. Allerdings haben diese das Problem, dass die salzhaltige Luft die Antennen zerstört.

Auf Cocos Island werden die Antennen aufgebaut. <span class="copyright">privat</span>
Auf Cocos Island werden die Antennen aufgebaut. privat

Arno Metzler und das Expeditionsteam brachten Ausrüstung mit und halfen, die Station wieder aufzubauen, sodass die Ranger einwandfreie Verbindungen herstellen konnten. Als Dank dafür wurde ihnen angeboten, einen Tauchgang mitzumachen.

Zehn Meter hohe Wellen

Gute zwei Wochen verbrachte Arno Metzler mit 20 weiteren Funkern auf Heard Island, einer australischen Insel nahe der Antarktis. Bei dem internationalen Team waren Menschen aus Belgien, Singapur, Russland, Österreich, der Schweiz und den USA dabei.

Das Expeditionsteam hat heute noch regelmäßig Kontakt per E-Mail.<span class="copyright">privat</span>
Das Expeditionsteam hat heute noch regelmäßig Kontakt per E-Mail.privat
Das Camp des Expeditionsteams auf der Australischen Insel. <span class="copyright">privat</span>
Das Camp des Expeditionsteams auf der australischen Insel. privat

Das Wetter brachte ihnen nicht nur eine unangenehme Überraschung. Zwei Stürme jagten mit guten 150 km/h über die Insel und zerbrachen die Antennen. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff erlebten sie zehn Meter hohe Wellen. Trotzdem sagt der 68-Jährige: “Wir hatten eine super tolle Zeit”.

Das Team brauchte zwei Tage, um das Camp aufzubauen. <span class="copyright">Privat</span>
Das Team brauchte zwei Tage, um das Camp aufzubauen. Privat

Küstennotfunk der Lakkadiven

In den Lakkadiven im Indischen Ozean gibt es ein Notfunk-Team, das für 5000 Kilometer Küste zuständig ist. Es gibt jährlich ein Ereignis, wo man sie einsetzt. “Sie sind eine schnelle Eingreiftruppe, die wissen, was zu tun ist und die Kommunikation übernehmen”, erklärt der Dornbirner.

Funkstation im Ried

Bei seiner Riedhütte hat der Dornbirner eine Funkstation aufgebaut, die durch Fotovoltaik betrieben wird. Es gibt vier Antennen, die horizontal 150 Meter weit reichen. So viel Platz wie er hat, haben viele Funker leider nicht. “Ich glaube, es gibt in Österreich nur drei Stationen, die das auch so hinbekommen haben”, sagt der 68-Jährige. Es sei kein besonders großes Problem, mit Menschen in Australien, am anderen Ende der Welt, Funkkontakt aufzunehmen.

Arno Metzler hat eine kleine Station zu Hause, der größere Teil ist im Ried. <span class="copyright">privat</span>
Arno Metzler hat eine kleine Station zu Hause, der größere Teil ist im Ried. privat

Relaisstation am Karren

Es gibt auch eine Relaisstation am Karren, für die Arno Metzler verantwortlich ist. Andere kümmern sich um die Technik, und er hält Absprache mit der Stadt Dornbirn, mit Betriebsleiter und Geschäftsführung. Privat geht er gerne alleine oder mit Freunden in die Berge und nimmt eine kleine Funkstation mit. Vom Berg aus nimmt er Kontakt mit Funkkollegen auf.

Jeden ersten Freitag im Monat treffen sich die Funkamateure im Café Ulmer. Wer sich dafür interessiere, könne gerne vorbeikommen. “Wenn man Interesse an der Technik hat, gibt es eigentlich kein anderes Hobby, das auch nur annähernd solche Möglichkeiten bietet”, meint der 68-Jährige.

Zur Person

Arno Metzler

ist als Funkamateur auf der gesamten Welt im Einsatz gewesen, um Funknetze am Leben zu erhalten.

Geburtstag: 14.1.1956

Laufbahn: Lehre zum Elektrotechniker, Automatenbetrieb übernommen

Hobbys: Ausflüge mit den Enkeln, Fahrrad fahren