Wenn die Radroute auch der Schleichweg für Autos ist

Einzigartig ist die Situation in Ludesch nicht. Anrainer Elmar Ebner stellt die Frage nach den Prioritäten.
Darum geht’s:
- Der Radweg in Ludesch dient auch als Schleichweg für Autos.
- Elmar Ebner fordert Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
- Man müsse nicht warten, bis etwas passiert, ist er überzeugt.
Ludesch Geht es nach den Blumenegggemeinden, sollen bis 2030 60 Prozent der Wege naturverträglich zurückgelegt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Fahrrad. Dass dies im Detail nicht immer so einfach ist, zeigt sich bei Elmar Ebner vor der Haustüre.
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Der 77-Jährige lebt im Rottaweg, direkt am Radweg Walgau und einem wichtigen Naherholungsgebiet der Gemeinde. Zwei Autos kommen hier gerade so aneinander vorbei. Oft genug sind hier spielende Kinder, sei es von den Anrainerhäusern oder aus dem Ort, die den Naherholungsraum nutzen. Diese Strecke ist jedoch gemeinsam mit dem Sägeweg auch ein beliebter Schleichweg zwischen dem südlichen Ortsteil Unterfeld und Thüringen.

“Im Ort selbst braucht man das Auto eigentlich nicht wirklich”, ist Ebner überzeugt, er und seine Frau radeln auch schon einmal bis Bludenz hinein. Und eine Abkürzung sei der Weg nicht wirklich, verweist er auf Navigeräte. Diese zeigen für die Strecke von Unterfeld zum Ende des Sägewegs keine Zeitersparnis zwischen der Landesstraße oder dem Rottaweg.
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Sein Wunsch: Da man sich aufgrund der guten Sichtlinien oft nicht an das Tempolimit halte, brauche es hier eine Sensibilisierung, etwa durch eine Anzeige der Fahrtgeschwindigkeit. Auch sanfte Temposchwellen und Vorrang für alle Seitenstraßen wären aus seiner Sicht eine Verbesserung für die Radfahrer auf dem Landesradweg. Den Sägeweg zwischen der Siedlung und dem Rottaweg könnte man für den motorisierten Durchfahrtsverkehr sperren, schlägt Ebner vor. Dies würde auch die unübersichtliche Stelle an der Kreuzung zur Siedlung entschärfen, diese ist neben dem Rad- auch noch ein Schulweg.

Den Vorschlag trug der Pensionist auch schon in die Gemeinde. Dort ging es durch die Gremien, auch mit einem Ergebnis im Sommer 2023: Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens und des unauffälligen Unfallgeschehens sieht man keine Notwendigkeit einer weitergehenden Verkehrsbeschränkung. “Wie passt das mit dem Ziel zusammen”, hält Ebner entgegen. “Man will doch den Automobilverkehr stärker aus dem Ort drängen.” Denn einerseits könne man doch nicht warten, bis etwas passiere und dann erst reagieren. Andererseits spreche das geringe Verkehrsaufkommen nicht dagegen, den Radweg durch die grüne Flur für seine Zielgruppe sicherer zu gestalten.

Ganz aufgeben will Ebner noch nicht. Schließlich gab es in der Blumenegggemeinde erst kürzlich einen Wechsel im Bürgermeisteramt. “Ich habe das Gefühl, dass nun Bewegung in die Sache kommen könnte”, hofft der Senior.