„Wie sieht es mit Tempo 100 aus?“

An der FH Vorarlberg hatten junge Menschen die Möglichkeit, alle Fragen rund um Klimawende und Mobilität zu stellen.
Dornbirn Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Innovation waren die Stichwörter des Klimadialogs an der Fachhochschule Vorarlberg. Neben den Schülern, Studierenden und Lehrlingen waren Bundesministerin Leonore Gewessler und Landesrat Daniel Zadra, genauso wie Wissenschaftler und Experten vor Ort.


Drei Gruppen – sogenannte Fishbowls – wurden gebildet, bestehend aus einem inneren Kreis mit den jeweiligen Fachleuten. Im Äußeren saß die junge Generation, die abwechselnd einen Platz im inneren Kreis nehmen konnte, um in den Diskurs zu kommen. Christian Schadl, der an der FH Umwelt und Technik studiert, räumt gleich am Anfang mit einem Tabuthema auf: Windkraft.

Der Student zielt mit der Frage auf Landesrat Zadra: “Wie steht es eigentlich um die Windkraft in Vorarlberg?” Diese sei eine wichtige Ergänzung zu deren Gegenspieler – Photovoltaik. Besonderes Nachts oder im Winter könne die Windkraft nützlich sein, wie der Landesrat schildert. Auf die Frage von Schadl, wie viele denn bei uns aufgestellt werden können, hieß es, punktuell seien bis zu zehn Anlagen möglich. Aber solche Projekte würden eine lange Vorlaufzeit benötigen. “Ich glaube, dass die Windkraft zur Netzabdeckung wichtig wäre. Denn Wasserkraft kann nicht selbstständig den Bedarf regeln”, sagt der Student.

Schweift man rüber zur anderen “Fishbowl” stellt Leo Bösch, Schüler des Bundesgymnasiums Gallusstraße, die wohl meistdiskutierte Frage: “Wie schaut es eigentlich mit Tempo 100 auf den Autobahnen aus? Prinzipiell gibt es für mich persönlich nichts Negatives daran. Würde es wirklich etwas bringen?”

Bettina Bergauer vom Bundesministerium für Klimaschutz bestätigt, dass wir alle Maßnahmen bräuchten, die wir aufbringen können. “Sinnvoll wäre es. Nur sind wir in einer Demokratie und müssen alle Menschen abholen, damit das funktioniert”, sagt sie. Tempo 100 würde nicht nur für die Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes sorgen, sondern ebenfalls Stau und Unfallrisiken mindern. Es müsse aber eine völlige Veränderung der Mobilitätswende passieren, damit man ans Ziel kommt. “Ich finde die Möglichkeit, mit Experten und Politikern darüber zu diskutieren, schön, denn als Schüler hat man sie selten”, sagt Leo Bösch.

Studentin Lena Breuss hatte eine ähnliche Frage, an die anderen Experten gestellt. Sie wollte wissen, wie es mit der Mobilität in Vorarlberg in ferner Zukunft aussehen wird. “Die Chance, die eigene Meinung hier beim Dialog zum Ausdruck zu bringen und gehört zu werden, was mir am Herzen liegt, ist toll. Eventuell wird es weitergegeben und umgesetzt.”

