“Ich habe noch viele Ideen und bin noch lange nicht müde”

Die Satteinser Künstlerin Carmen Margot Lins feiert bald ihren 80. Geburtstag, denkt aber noch lange nicht ans Aufhören.
Feldkirch, Satteins Wenn Carmen Margot Lins über ihre Kunst spricht, huscht ihr ein Lächeln über die Lippen. “Das ist einfach das, was mich komplett erfüllt”, sagt die Satteinserin, die in der Villa Claudia in Feldkirch anlässlich ihres bevorstehenden 80. Geburtstages eine ganz besondere Ausstellung zeigt.

In fünf Räumen präsentiert die Vorarlberger Künstlerin ein Querschnitt durch 40 Jahre ihres künstlerischen Schaffens. Beim Blick in die Räumlichkeiten schwelgt die 79-Jährige in Erinnerungen. Begonnen hat ihre Leidenschaft für das Zeichnen schon in ihrer Kindheit. “Ich habe immer schon gerne gezeichnet”, erzählt die Oberländerin. “Mein Vater hat mir als Sechsjährige Caran d’Ache-Farben aus der Schweiz mitgebracht. Ich erinnere mich heute noch an den Geruch dieser Stifte.”

Anfangs war es jedoch die Mode, die sie interessierte. “Ich glaube, wenn ich in Wien gelebt hätte, wäre ich Modedesignerin geworden. Aber das war zur damaligen Zeit in Vorarlberg kein Thema.” Auch auf dem Laufsteg fühlte sich die Künstlerin über viele Jahre wohl und hat bis ins hohe Alter für namhafte Firmen aus dem In- und Ausland gemodelt. “Das hat mir großen Spaß gemacht.”

Die Kunst war für Carmen Margot Lins ein ständiger Begleiter. In den 80er-Jahren gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann eine Galerie in der Ochsenpassage. “Das wurde ein großer Erfolg, insbesondere weil wir Zugpferde wie Wacker in der Galerie hatten. Mein Mann brachte den Wacker abends immer mit nach Hause und stellte ihn am nächsten Morgen wieder in die Galerie, da die Versicherungskosten einfach zu hoch gewesen wären”, erzählt sie schmunzelnd.

Während dieser Zeit hat Carmen Margot Lins ihr Handwerk bei namhaften Vorarlberger Künstlern wie Walter Khüny oder Eugen Jussel gelernt. Heute ist die sie unter anderem Mitglied bei der Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs und hat ihre Werke in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Wie viele Werke sie in ihrer künstlerischen Laufbahn gemalt hat? “Unzählige”, sagt sie lächelnd.
Ihre expressiven und ausdrucksstarken Landschaftsbilder und Porträts malt Carmen Margot Lins ausschließlich mit Pastellkreide. “Ich überzeichne mit den Farben”, erklärt sie. “Für mich sind die Expressionisten eine totale Inspiration.” Bei den Porträts lässt sich die Künstlerin von “besonderen Gesichtern” inspirieren. Wenn ich in der Zeitung ein Mensch sehe, der mich fasziniert, dann reiße ich mir das raus und gehe an die Arbeit.”

Die größte Unterstützung erfährt Carmen Margot Lins von ihrer Familie. “Manchmal ist man selbst blind und sieht nicht, ob ein Bild gut geworden ist, oder nicht. Dann ziehe ich meine Söhne und meinen Mann zurate, die mir helfen, wo sie können.”

Ans Aufhören denkt die bald 80-jährige Künstlerin, die sich selbst als sehr sportlich beschreibt und leidenschaftlich gerne Flamenco tanzt, noch lange nicht. “Ich habe noch viele, viele Ideen. Ich bin noch lange nicht müde”, sagt sie lächelnd.
Carmen Margot Lins
Geboren: 26. Mai 1944 in Rankweil
Wohnort: Satteins
Ausbildung: Kaufmännische Lehre
Hobbys: Schwimmen, Fahrradfahren, Skifahren, Reisen, Flamenco-Tanzen, Mode, Ausgehen
Familie: verheiratet, drei Kinder, ein Enkelkind
Carmen Margot Lins “80 und kein bisschen farblos!: Geöffnet bis 5. Mai in der Villa Claudia in Feldkirch, Freitag 16 bis 18 Uhr, Samstag 15 bis 18 Uhr, Sonntag 12 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Künstlerin ist anwesend