Die Mythen um die angeblich faule Generation

Die Gen Z will nicht arbeiten, hört man oft. Doch stimmt das?
Schwarzach Die Generation Z rückt immer mehr in den Vordergrund, besonders medial. Als Gen Z bezeichnet man Menschen, die zwischen 1996 und 2010 geboren sind. “Verschiedene Studien grenzen die Gen Z anders ein. Manchmal findet man auch 2012 als letztes Jahr, also gibt es keine eindeutige Zeitspanne”, erklärt Klaudia Aldjic, LinkedIns Top Voice Next Generation und Managerin im Employer Branding.

Die junge Generation gerät zunehmend in Konflikt mit den sogenannten “Babyboomern”, die zwischen den vierziger und sechziger Jahren geboren sind. “Das spiegelt sich wider auf dem Arbeitsmarkt. Die Boomer werden bald den Arbeitsmarkt verlassen und die Gen Z rückt nach”, schildert Aldjic die aktuellen Entwicklungen. “Und aufgrund des Altersunterschieds stoßen Werte aufeinander.”
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Die Generation Z tritt in einen sogenannten Arbeitnehmerinnenmarkt ein, bedeutet: Der Arbeitgeber ist auf der Suche nach Talenten und muss sich bei den Suchenden beweisen. Bei den Babyboomern war es anders, damals musste der Arbeitsuchende mehr Bewerbungen schreiben und den Arbeitgeber von sich überzeugen. “Damals war auch das Motto, du arbeitest fleißig, dann passt es. Dann bleibst du fünf Jahre und arbeitest dich hoch. Das wird alles heute in Frage gestellt.”

Dass die Jüngeren eine größere Auswahl an Möglichkeiten haben, sei den Boomern zu verdanken. Denn sie haben die Vorarbeit geleistet: “Wir von der Gen Z sind nicht die Aliens, die den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen. Der Arbeitsmarkt ändert sich stetig.” Tatsächlich stellen Pauschalisierungen und Vorurteile gegenüber die jeweils andere Altersgruppe die grundsätzliche Herausforderung dar. “Die Jungen sind den Älteren gegenüber voreingenommen und andersherum genauso. Der Gen Z wird stets vorgeworfen, dass sie faul sind und nicht arbeiten wollen. Aber wenn man sich die Geschichte anschaut, dann sieht man, wie weit dieser Vorwurf zurückgeht: Die Jugend wird für die Älteren immer faul sein”, verdeutlicht Aldjic in der neuen Podcastfolge von “Wir müssen reden”.
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Nichtsdestotrotz müsse man als Unternehmen gewillt sein, den künftigen Arbeitskräften entgegenzukommen und neue Arbeitsmodelle zu probieren. Dies muss nicht gleich auf die komplette Belegschaft umgesetzt werden. “Auch Employer Branding ist wichtig. Es geht darum, dass man als Unternehmen eine starke Marke aufbaut. Idealerweise fängt man dabei im Inneren an und strahlt es dann nach außen. Leute merken, wenn etwas aufgesetzt ist.”
Der Podcast der Vorarlberger Nachrichten “Wir müssen reden” wird von VN-Redakteurin Petra Milosavljevic gehostet. In Form einer Serie kommen wöchentlich neue Folgen zu unterschiedlichen Themen.