Christopher Street Day: Was sich der Verein GoWest vorgenommen hat

Am Samstag, 29. Juni, wird der Chrisopher Street Day in Bregenz gefeiert – auch Forderungen an die Politik werden gemacht.
bregenz Zwischen fertig gepackten Kartons und halb leeren Regalen sitzt Fynn Kirchner, Vorstand des Vereins GoWest, der sich für die LGBTQIA+ Community in Vorarlberg einsetzt. “Wir befinden uns gerade etwas im Stress. Nicht nur wegen des Umzuges, sondern ebenfalls wegen des CSD”, erklärt er.

In ungefähr zwei Wochen zieht der Verein gemeinsam mit der Amazone in die neuen Räumlichkeiten in der Bahnhofstrasse in Bregenz. “Wir sind dankbar der Amazone, dass wir mit dürfen, aber hoffen natürlich, dass wir uns irgendwann in die eigenen Räumlichkeiten begeben dürfen.” Dies sei jedoch von der Förderung sowie der politischen Lage abhängig. “Wir haben ein paar Veränderungen momentan. Wir bekommen eine mitarbeitende Person und eine zweite, die im Vorstand mit mir sein wird, was uns sehr freut”, erklärt er.

Für Kirchner ist es von größter Wichtigkeit, dass es die Angebote von GoWest für die queere Community weiterhin gibt. “Wie das Freiräumle oder generell Beratungsangebote.” Damit zeige man den Mitgliedern der Community ein signifikantes Signal – nämlich, dass sie nicht alleine sind. Allerdings wird die Unterstützung gegenüber dem LGBTQIA+ Netzwerk während des Pride Months Juni sichtbarer als sonst. “Es ist schon das ganze Jahr über bunt, nicht nur im Pride Month”, sagt das Vorstandsmitglied. “Es stößt uns schwer auf, wie einzelne Politikerinnen und Politiker, Unternehmen oder Konzerne jetzt in diesem Monat die Flagge zeigen und so viel Platz beim CSD bekommen.”

Dabei sei viel von Regenbogenwashing, PR oder Wahlwerbung dabei. “Gleichzeitig wird die Drag-Lesung für Kinder in Dornbirn abgesagt. Und die Stadt Bregenz hat sich nicht bereit erklärt, es zu übernehmen, obwohl sie sich als Pride City sieht”, führt Kirchner aus. Generell herrsche keine klare Kommunikation zur Community. “Wir bekommen viele Sachen erst über die Medien mit. Wie, dass die Beratungsstelle Courage nach Vorarlberg kommen möchte. Wir sind gespannt darauf, wann sie auf uns zukommen werden und wie die Gespräche ablaufen werden.”

Da einiges noch passieren müsse, damit sich die LGBTQIA+ Community in Vorarlberg wohl fühlt, wird der Verein GoWest am CSD (Christopher Street Day) am 29. Juni in Bregenz ihren Forderungskatalog präsentieren. “Da drinnen stehen Maßnahmen, die der queeren Community in Vorarlberg zugutekommen und auf die das Land Einfluss nehmen kann. Viele Sachen davon hat man schon gehört, aber wir warten nun mal schon länger auf die Umsetzung”, verdeutlicht Kirchner. Diese Forderungen werden sie auch an die Politik übergeben. “Wir werden aufzeigen, welche Rechte noch fehlen, aber uns auch über das bereits Erreichte freuen.” Auch der Verein GoWest wird einen Stand haben, an dem man sich informieren oder Bücher mitnehmen kann. “Wir haben auch Kartons da und Stifte, falls jemand spontan ein Plakat machen möchte.” Um 13 Uhr startet die Versammlung mit dem darauffolgenden Lauf durch die Stadt und der Kundgebung im Anschluss.

Der CSD findet am 29. Juni in Bregenz statt. Um 13 Uhr ist erst die Versammlung am Kornmarktplatz. Um 14 Uhr findet die Parade statt, nach der im Anschluss die Kundgebung stattfindet.