Sebastian Muxel: “In Wien sind Wohnungen billiger oder gleich teuer, aber mit mehr Platz”

Der Vorarlberger Sebastian Muxel (22) spricht in der VN-Serie “Wähler am Wort” über die Herausforderungen, mit denen junge Menschen in Vorarlberg auf dem Wohnungsmarkt konfrontiert werden.
Dornbirn Auch bei Sebastian Muxel hat sich die Miete mit dem Wechsel des Mietvertrages erhöht. Seit einiger Zeit wohnt der gebürtige Bregenzerwälder in einer Wohngemeinschaft in Dornbirn. Bereits vor zwei Jahren hat Muxel den VN die Herausforderungen am Wohnungsmarkt als junger Mensch geschildert. “Die Preise sind um 200 Euro raufgegangen, aber vor zwei Jahren hätte ich es schlimmer erwartet. Es ist aber eben noch alles rundherum teurer geworden”, sagt er.
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Der 22-Jährige bezieht sich damit auf grundlegende Lebenshaltungskosten. “Zudem ist es noch schwieriger, eine leistbare Wohnung zu finden, wenn man im sozialen Bereich arbeitet”, fügt er hinzu. “Ich habe einige Freunde, die in der Jugendhilfe tätig sind oder eine Lehre in der Pflege machen. Was ich gesehen habe, gibt es in Dornbirn wirklich fast nichts mehr unter 800 bis 900 Euro. Und diese Summe musst du auch erst mal alleine stemmen können.”
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Viele junge Menschen würden sich daher eher eine Wohnung in den umliegenden Gemeinden suchen. “Das billigste, was ich auf dem Markt gesehen habe, war ein WG-Zimmer für 465 Euro, aber in Riefensberg”, schildert er. “Ich habe das erste Mal gesehen, dass jemand das ausgeschrieben hat. Das ist eigentlich eine Seltenheit in Vorarlberg. Vielmehr bilden sich WGs mit Menschen, die sich untereinander kennen.”
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Auch eine Gemeindewohnung zu bekommen, sei sehr problematisch. Besonders, wenn Haustiere im Spiel sind. “Oft sind auch Jugendliche oder junge Erwachsene von der Obdachlosigkeit bedroht. Ein Freund von mir hat vor Kurzem seine Arbeit verloren und hat gesundheitliche Probleme”, erklärt Muxel. Der Vorarlberger wünscht sich mehr sozialen Wohnbau und eine Anlaufstelle für junge Menschen. “Wenn man es alleine mit Wien vergleicht – dort sind Wohnungen teilweise billiger oder gleich teuer, aber mit mehr Platz dann.”
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Einige junge Erwachsene seien abgesichert, da die Familie bereits ein Haus, Grund oder eine Wohnung hat – “aber das Netz haben nicht alle”. “Die wenigsten Politiker mussten sich in den vergangenen Jahren Gedanken machen, was eine Wohnung kostet. Der Landtag verdient exorbitant viel im Vergleich zu jedem, der in der Privatwirtschaft arbeitet”, meint Muxel. Selbst könnte er von keinem Spitzenkandidaten behaupten, er hätte sich damit auseinandergesetzt. “Ich habe auch noch nie erlebt, dass die ÖVP wirklich etwas für die Jugendlichen gemacht ha”, betont er. “Aber auch was die anderen Parteien machen, die Grünen oder SPÖ, es ist alles gut gemeint, aber soziale Wohnbauförderung wäre auch wichtig.”

Zur VN-Serie “Wähler am Wort”
In der Serie „Wähler am Wort – was uns wichtig ist“ kommen Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen zu Wort, die ihre Sichtweisen, Sorgen und Wünsche an die Politik vor der Landtagswahl in Vorarlberg schildern. Die VN sprachen dabei mit Menschen wie:
- Junge Menschen wie Sebastian Muxel, der über die angespannte Wohnsituation im Land spricht.
- Ärztinnen und Ärzte, wie Dr. Ruth Krumpholz, die die Herausforderungen in den Krankenhäusern beschreibt.
- Pflegekräfte, darunter Stefanie Hepberger, die aus ihrem Alltag in der psychiatrischen Pflege berichtet.
- Lehrkräfte, die über die Probleme im Bildungssystem und den Lehrermangel sprechen.
- Alleinerziehende, die über ihre finanziellen und familiären Herausforderungen berichten.
- Gastronomen wie Gabriel Venturiello, der die aktuellen Schwierigkeiten in der Gastronomie beleuchtet.
- Handwerker, die den bürokratischen Aufwand und Fachkräftemangel in ihrer Branche thematisieren.
- Kindergartenpädagoginnen, wie Eva Hofer, die die Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung aufzeigen.