Mit neuen Perspektiven gegen Hass

OJA Villa K schließt ihr Projekt “ProWoke” ab.
Bludenz “Die Idee für das Projekt ‘ProWoke’ ist schon vor über einem Jahr entstanden, das ist unglaublich. Ich bin in dieser Zeit unfassbar an der Erfahrung gewachsen”, erzählt Johanna Fleisch.

Die 19-Jährige ist Teil des Projekts der offenen Jugendarbeit Villa K Bludenz, bei dem über verschiedene Themen in Form von längeren Sendungen sensibilisiert wird. “Es war toll, das Ganze zu moderieren und auch mit dem Team zusammenzuarbeiten.” Fleisch sprach bereits über die Klimagerechtigkeit, Antisemitismus sowie antimuslimischen Hass. Stets waren mehrere Gäste dabei, die sich mit dem Thema gut auskennen. Für die letzte Folge war Fynn Kirchner vom Verein GoWest bei ihr, um über Queerfeindlichkeit zu sprechen. “Ich habe selbst meine Vorurteile und Einstellungen hinterfragt”, schildert sie.

“Ich habe auch Menschen kennengelernt, mit denen ich sonst wahrscheinlich nicht in Berührung gekommen wäre.” Auch Projektleiter und Jugendarbeiter Marco Wagner betont, wie wichtig es ist, die verschiedenen Diskriminierungsformen anzusprechen. “Wenn ich es geschafft habe, einen kleinen Teil der Reflexion und wie ich mich verändert habe, an das Publikum zu bringen, dann ist das genug für mich”, fügt Johanna Fleisch noch hinzu.

Wichtig sei es vor allem, bei solchen wichtigen Themen in Diskussion miteinander zu treten. Dies sei aber nicht immer möglich. “Wir haben zuerst deswegen mit Absicht die Kommentarfunktion bei YouTube freigegeben”, erklärt Marco Wagner. “Aber dann sind doch einige komische und gehässige Kommentare aufgetaucht. Über die Sommerferien konnten wir das nicht betreuen, daher haben wir die Funktion deaktiviert.” Bei manchen Folgen haben sie sich bewusst dafür entschieden, mit Absprache der Gästen, es abzuschalten. “Es kommt leider sehr viel Hass bei manchen Themen”, sagt der Jugendarbeiter.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Die letzte Folge wurde bereits gedreht und wird voraussichtlich Mitte November ausgestrahlt. “Ich bin wirklich zufrieden. Das Projekt haben wir somit beendet, aber nächstes Jahr kommt wieder etwas Neues”, versichert Marco Wagner.
