Der musikalische Narren-Chef

Am 11. November steht traditionell der Faschingsbeginn auf dem Programm. Auch für Johannes Meusburger (33) beginnt damit heuer eine außergewöhnlich lange fünfte Jahreszeit.
Bezau Während die ersten Adventmärkte auf dem Programm stehen und an den Weihnachtsdekorationen gefeilt wird, laufen unter anderem im Bezauer Untergrund parallel dazu bereits närrische Vorbereitungen. In ihrem in einer Tiefgarage verborgenen Proberaum bereiten sich die Mitglieder der “Faschnatzunft” seit September auf die nächste fünfte Jahreszeit vor. Allen voran Präsident Johannes Meusburger, bei dem die Fäden zusammenlaufen.

“Heuer haben wir es mit einer außergewöhnlich langen Saison zu tun, wie es sie in etwa nur alle zehn Jahre gibt”, erklärt der 33-Jährige. Der Hochfasching ist 2025 nämlich erst Anfang März im Kalender zu finden. Der Vorteil: “Da gibt es dann zwischendurch mal ein oder zwei Wochenenden frei.”

Johannes Meusburger ist begeisterter Musikant und geht bereits sein halbes Leben lang im Fasching mit dem Bezauer Schalmeienzug auf Tour. Über zehn Jahre lang engagierte er sich im Vorstand zudem als Schriftführer. Im Vorjahr wurde er zum Präsidenten der Faschnatzunft gewählt. “Das erste Jahr war anstrengend”, zieht der neue Narren-Chef Bilanz und schmunzelt. Organisatorisch standen der Umzug in der Gemeinde und 42 Events auf dem Programm. “Manchmal mehrere am Tag.”
Auch Prinzenpaare zu finden ist gar nicht mehr so einfach.
Johannes Meusburger,
Präsident Faschnatzunft Bezau

Warteliste für Kindergarde
Am meisten schätzt der 33-Jährige am Fasching das Beisammensein und das Miteinander von Jung und Alt. Sorgenfalten treibt ihm allerdings die Jugend auf die Stirn. “Speziell Jugendliche haben keine Lust sich zu verkleiden und Abendveranstaltungen sind nicht mehr so gefragt. Auch Prinzenpaare zu finden ist gar nicht mehr so einfach.” Dafür gebe es aber bei der Kindergarde eine Warteliste. “Leider haben wir nur eine gewisse Anzahl an Kostümen, da diese sehr teuer sind”, erläutert der Chef die Situation. Generell entwickle sich der Fasching in Richtung Familienfreundlichkeit, führt er weiter aus. Vor allem die Umzüge seien ein Publikumsmagnet.

Physik-Studium
Verkleiden steht für Meusburger nicht nur während der fünften Jahreszeit auf dem Programm. Seit Jahren schlüpft er auch auf der Theaterbühne in Rollen. “Ich wollte unbedingt ins BORG Egg, weil es dort eine Theatergruppe gibt”, erzählt der Reuthener. Eine Pause legte er während seines Physik-Studiums in Innsbruck ein. “Da war ich mit Lernen genug beschäftigt.” Mittlerweile verdient er sich seine Brötchen als Patent-Ingenieur und war davor in der Lasertechnik bzw. der Produktion von Geräten von Augenoperationen beschäftigt.



Neben Musik, Fasching und Theater steht bei dem 33-Jährigen in seiner Freizeit auch einiges an Sport auf dem Programm. Gerne geht er dabei mit seiner Freundin Radeln oder Wandern und zwischendurch auch mal auf Reisen.

Nächster fixer Programmpunkt ist für Meusburger der Faschingsauftakt am 11. November. Dabei wird es in Bezau um 11.11 Uhr beim Sicherheitszentrum wieder ordentlich krachen. Traditionell gibt dabei der Bürgermeister den Startschuss in Richtung Kirchturmhahn ab, ehe die Schalmeien die fünfte Jahreszeit musikalisch anklingen lassen.
Zur Person
Johannes Meusburger
Alter 33
Wohnort Reuthe
Beruf Patent-Ingenieur
Hobbys Wandern, Radfahren, Musik
Lieblingskostüm am liebsten Selbstgemachtes