Was verbindet Gott und Handball?

Thomas Erlacher lebt für das soziale Engagement – sei es im Handball oder in der katholischen Kirche. Er spricht über seine Arbeit mit Benno Elbs, ein spannendes Handball-Benefizevent an diesem Wochenende und sein Verantwortungsgefühl für das Glück seiner Mitmenschen.
Von Katja Grundner
Feldkirch Handball und die katholische Kirche sind für Erlacher zwei besonders wichtige Dinge im Leben. Beides verbindet er mit sozialem Engagement und einem Gefühl von Familie und Zuhause sein.
„Als ich 14 war, hatte ich eine schwierige Zeit in der Schule und dann habe ich Halt in Gott gefunden“, verrät der Theologe. Vor allem durch das Ministrieren ist Erlacher dem Glauben nahegekommen. Heute ist er bei der katholischen Kirche Vorarlberg als Jugendarbeiter angestellt. Dort begleitet er junge Menschen und hilft ihnen, ihre Berufung zu finden, unter anderem durch Veranstaltungen gemeinsam mit Bischof Benno Elbs und Jugendreisen. „Es ist eine sehr bereichernde Arbeit. Und das empfinde ich auch im Handballverein“, sagt er. „Es ist beides etwas Sinnstiftendes, vor allem auch für junge Menschen. Das ist das, was mich antreibt.“ Das Miteinander steht bei ihm im Beruf und in der Freizeit im Mittelpunkt.

Handball verbindet
Seitdem Erlacher fünf Jahre alt ist, spielt er im Handballclub Blau-Weiß Feldkirch. Aufgrund einer schweren Knieverletzung war der 27-Jährige die letzten 14 Monate sportlich nicht aktiv, allerdings engagiert er sich im Verein unaufhörlich im Vorstand und im Bereich der Veranstaltungen. Alles davon auf ehrenamtlicher Basis. „Der Handballclub BW Feldkirch ist der größte rein ehrenamtlich geführte Handballverein Österreichs“, erklärt er. Vor allem die Arbeit mit der jüngeren Generation empfindet er als erfüllende Tätigkeit. „Im Verein bietet man Kindern und Jugendlichen ein familiäres Umfeld. Ich bin seit 22 Jahren dabei. Für mich ist es wie Familie“, verrät er.
Starke soziale Ader
Jährlich veranstaltet der Handballclub BW Feldkirch das 2to4-Handball-Benefizevent, wo Geld für einen guten Zweck gesammelt wird. Erlacher hat dieses 2017 als Veranstaltungsleiter im Rahmen seines Maturaprojekts übernommen. Dieses Wochenende, dem 15. und 16. November, findet das soziale Event wieder in der Reichenfeldhalle statt. Der Höhepunkt davon ist für Erlacher das Handballspiel mit den behinderten Kindern des Schulheims Mäder. „Wenn ich die Freude von denen sehe, denke ich mir, dass sich die ganze Organisation gelohnt hat“, sagt er. Vergangenes Jahr wurden durch die zweitägige Veranstaltung insgesamt 2200 Euro an das Schulheim Mäder und die VN-Sozialaktion „Ma hilft“ gespendet.


“Ich finde, wir sind nicht nur für das eigene Glück verantwortlich, sondern auch für das der anderen. Egal, ob man denjenigen jetzt kennt oder nicht.”
Thomas Erlacher
Es gibt verschiedene Ursprünge für Erlachers ausgeprägtes soziales Engagement. Zwei davon sind sein Glaube und sein Elternhaus – sein Vater arbeitet im Krankenhaus und seine Mutter in einem sonderpädagogischen Förderzentrum. „Meine Grundüberzeugung ist, dass jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist. Und ich finde, wir sind nicht nur für das eigene Glück verantwortlich, sondern auch für das der anderen. Egal, ob man denjenigen jetzt kennt oder nicht. Ich glaube, in einer Gesellschaft ist es enorm wichtig, dass wir so eine Haltung haben“, sagt der Feldkircher, der die christliche Grundhaltung offenbar nicht nur predigt, sondern lebt.

Zur Person
Geboren: 15. Februar 1997
Wohnort: Feldkirch
Hobbys: Wandern, Lesen, Videos drehen und natürlich Handball
Ausbildung: Theologie-Studium in Innsbruck
Webseite: www.handball-feldkirch.at/benefizevent