Eine Bäuerin der besonderen Art: Innovativ, weltoffen und preisgekrönt

Monika Ebenhoch aus Röthis verbindet Tradition mit fortschrittlichem Ideenreichtum: Auf ihrem außergewöhnlichen BurPur-Hof begeistert sie mit einem manegeartigen Stall, Ziegen auf dem Dach, vielfältigen Veranstaltungen und einer Reihe von Auszeichnungen.
Von Katja Grundner
Röthis Auf den ersten Blick wirkt Monika Ebenhoch mit Heu auf dem Pullover wie eine klassisch sympathische Bäuerin. Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass es hinter der Fassade noch viel mehr zu entdecken gibt. Die Röthnerin hat bereits weite Teile der Welt bereist – von Amerika über Asien bis hin zu Australien. Das Herzstück des BurPur-Hofes ist kein gewöhnlicher rechteckiger, sondern ein achteckiger zirkusartiger Stall, auf dessen begrüntem Dach die Ziegen grasen können. Und auch das Angebot fällt aus der Reihe: Neben klassischen hauseigenen Produkten im Selbstbediener-Hofladen ist der Betrieb reich an Events und Kursmöglichkeiten.
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Breite Palette an Angeboten
„Schule am Bauernhof“ ist ein großes Thema bei Ebenhoch. Fast täglich kommen Kindergartengruppen, Schulklassen oder Pädagogen vorbei, um aus erster Hand über die Arbeit am Bauernhof zu lernen. Auch Menschen mit Handicap besuchen regelmäßig die „Begegnungsstätte für wirklich alle Menschen“, wie die diplomierte Behindertenpädagogin es nennt. Beim geselligen Austausch wird unter anderem vermittelt, wie aus einem Apfel ein Saft entsteht, was ein richtiger Umgang mit Müll ist und wie das Leben am Hof tatsächlich abläuft.


„Am besten ist es, Kinder schon im jungen Alter aufzuklären: Warum führt man Gülle aus, warum riecht es da, warum darf man im Feld keine Dose wegwerfen, und so weiter“, erzählt Ebenhoch. „Mir ist es wichtig, dass Kinder verstehen, warum man gewisse Dinge so macht. Und dass sie beim Gehen ein positives Gefühl bezüglich Landwirtschaft und Landwirte mitnehmen. Denn das ist in der Gesellschaft nicht immer gegeben.“

Die gesprächige 57-Jährige hält auch Vorträge und bietet am Hof die unterschiedlichsten Kurse an: etwa Brotbackkurse für Groß und Klein und Outdoor-Kochkurse. Darüber hinaus gibt es am BurPur-Hof immer wieder Veranstaltungen, etwa einen Weihnachtsmarkt und Buchvorstellungen. Bei der langen Liste an Möglichkeiten auf Ebenhochs Hof bekommt man schnell das Gefühl, dass der Stall eher eine Eventhalle als eine Unterbringung für Tiere ist. Hinter all dem steckt jedoch nicht nur die Bäuerin selbst. Ihr Mann Armin spielt vor allem hinter der Kulisse eine entscheidende Rolle am Hof.

Durch Leidenschaft kreierter Erfolg
Die Liste der Angebote am Hof ist genauso lang wie die Liste der Auszeichnungen: Vorarlberger Tierschutzpreis, Holzbaupreis für den Stall, dreimal wurde Ebenhoch als Mosterin des Jahres geehrt und erst vor wenigen Tagen wurde sie mit dem VN-Klimaschutzpreis ausgezeichnet.

Hinter all diesen Preisen steckt nicht nur viel Arbeit und eine klare Ethik, sondern auch eine Leidenschaft für die Arbeit. Die Seminarbäuerin hat 2005 den Hof der Schwiegereltern übernommen und lebt für den Beruf. „Mein Papa hat immer gesagt: ‚Uf des, was ma heat, muass ma luaga.‘ Es gibt viel Arbeit und nicht alles davon ist schön. Aber ich arbeite gerne. Ich darf auch das arbeiten, was mich freut: mit Kindern, Menschen mit einem Handicap, Tieren. Und ich darf Wissen weitergeben.“ Ebenhochs Beruf ist auch ihr Hobby.

Zur Person
Monika Ebenhoch
Geboren: 29.08.1967
Wohnort: Röthis
Hobbys: Kurse besuchen, Schreiben, Wandern mit Hündin Frieda
Ausbildung: Hauswirtschaftsschule, Lehre zur Einzelhandelskauffrau, Diplomausbildung zur Behindertenpädagogin
Familie: Ehemann Armin, zwei Töchter, einen Sohn
Lebensmotto: Es gibt nichts Gutes, wo nicht etwas Schlechtes dabei ist und es gibt nichts Schlechtes, wo nichts Gutes dabei ist. Man kann aus allem etwas Gutes machen.
Webseite: www.bur-pur.at/