Lebendiger Christbaum aus Rankweil – “Manche haben ihn schon seit fünf Jahren”

Jasmin Sieber vom Landesforstgarten erklärt alles rund um den Christbaum im Topf und zeigt, dass es darüber hinaus noch eine weitere nachhaltige Alternative gibt.
Von Katja Grundner
Rankweil Immergrüne Pflanzen wie die Tanne galten schon vor dem Christentum als Symbol für ewiges Leben. Die Lebensspanne unserer heutigen Christbäume ist jedoch beschränkt. Sie werden abgeschnitten, aufgestellt, festlich beschmückt und nach kürzester Zeit nadellos und ausgedorrt entsorgt. Doch das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man der Umwelt zuliebe auf den süßen Duft der Nadeln verzichten muss. Jasmin Sieber vom Landesforstgarten in Rankweil verrät, wie das mit lebenden Christbäumen im Topf funktioniert.
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„Man muss schon sagen, dass die klassischen Ländle-Christbäume hier bei uns extra für den Gebrauch gezüchtet werden. Für jeden geschlagenen Baum wird ein neuer gesetzt”, erklärt Sieber. „Aber trotzdem finde ich, dass die Variante im Topf eine gute Idee ist, weil der Baum nicht getötet wird“, sagt sie und lacht über das Wort „töten“. „Auch manche Kunden sind begeistert von der Idee. Sie kommen und sagen zum Beispiel, dass der letzte Baum fünf Jahre gehalten hat. Dann haben sie sich auch einiges an Geld gespart.“
Das gibt es bei der Pflege zu beachten
Die meisten Kundinnen und Kunden des Landesforstgartens entscheiden sich aus nachhaltigen Gründen für einen Christbaum im Topf. Allerdings erfordert diese Wahl definitiv mehr Aufwand als das herkömmliche Modell. Aufgrund des Topfes mit schwerer Erde braucht es normalerweise mehr als eine Person für den Transport. Der Baum kann dabei wie ein herkömmlicher in ein Netz gepackt und leicht schräg ins Auto gelegt werden. Beim Landesforstgarten sind die meisten Christbäume im Topf 1,20 bis 1,50 Meter hoch.

Sobald der Christbaum zu Hause angekommen ist, sollte er noch zwei Tage an einem nicht zu warmen Ort wie dem Keller untergebracht werden. Nach der Akklimatisierung sollte auch im Wohnbereich eine möglichst kühle Stelle gefunden werden – also nicht direkt auf die Fußbodenheizung und nicht in die Nähe von Heizkörpern oder dem Kamin. Außerdem ist zu beachten, dass man den Baum wie eine Zimmerpflanze gießen muss und die Spitzen nicht abschneiden sollte. Vor allem nicht den Haupt- bzw. sogenannten Terminaltrieb.

Sieber rät, den Christbaum im Topf höchstens eine Woche im Wohnbereich zu behalten. „Je kürzer, desto besser“, sagt die 26-Jährige. „Die meisten stellen ihn gar nicht hinein, sondern lassen ihn die ganze Weihnachtszeit über auf der Terrasse, auf dem Balkon, oder dem unbeheizten Wintergarten.“ Auch nach der Zeit im Wohnbereich sollte der Baum akklimatisiert werden, bevor er wieder im Freien platziert wird.

Manche nutzen ein und denselben Christbaum für mehrere Jahre, wobei dieser am besten klein gekauft und regelmäßig umgesetzt wird. Andere wiederum kaufen jedes Jahr einen neuen und pflanzen den alten ein, wodurch das immergrüne Gewächs die Ewigkeit symbolisch weitertragen kann. Der Baum kann ab dem Frühling eingesetzt werden, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Gleich danach sollte er einmal gründlich gewässert werden und man kann ihm die Verwurzelung durch eine Fixierung erleichtern.

Nachhaltig auch ohne Topf
„Ein Christbaum im Topf ist schon mehr Aufwand, den viele nicht haben wollen“, erklärt Sieber. „Man kann auch nachhaltig sein, indem man einen aus der Region kauft. Die meisten Vorarlberger kaufen Christbäume aus dem Ausland. Bei denen weiß man aber nicht, wie die gezüchtet werden, es gibt weniger Regelungen bezüglich Pestizide und der lange Transportweg kommt auch noch dazu.“ Das Besondere am Landesforstgarten in Rankweil ist nicht nur, dass sie das Ländle-Gütesiegel tragen, sondern auch, dass man bei jedem Christbaumkauf ein kleines Bäumchen im Topf geschenkt bekommt.
