Vom Lehrlingsprojekt zum Dekorationsobjekt: Die Erfolgsgeschichte der Weihnachtsbäume aus der Dreherei

Luca Halders dekorative Weihnachtsbäume aus Aluminium und Messing begannen einst als Drehübungsstück und haben den Weg in den Werkraum Bregenzerwald gefunden.
Krumbach Vor vier Jahren begann alles mit einer einfachen Idee: Ein Werbegeschenk für eine Schulklasse sollte es sein, doch heute zieren die Weihnachtsbäume aus Aluminium und Messing den Shop des Werkraum Bregenzerwald. Luca Halder, damals Lehrling im 2. Lehrjahr bei Gerola Metalltechnik, entwarf die Bäume während seiner Ausbildung zum Zerspanungstechniker.

“Mein Ausbilder und Chef Josef Steurer kam mit der Bitte auch mich zu, mir ein Werbegeschenk für eine Klasse zu überlegen”, erinnert sich Luca Halder. Da es Advent war und es draußen schneite, reifte die Idee, Weihnachtsbäume zur Dekoration zu machen. Luca erstellte Zeichnungen und Pläne und holte sich Messingstangen, die eigentlich im Abfall landen sollten. “An der CNC-Drehmaschine in der Lehrwerkstatt setzte ich den Plan um”, erzählt der ehemalige Zerspanungstechniklehrling.

Die Weihnachtsbäume kamen nicht nur bei den Schülern an. Auch auf dem Langenegger Krömlemarkt zogen die glänzenden Deko-Bäume die Aufmerksamkeit auf sich. “Wir haben damals ein Wintermodell gefräst und die Bäume als Teil der Landschaft integriert”, schildert der 22-Jährige.

Entwurf lebt weiter
Seine beiden Chefs bei Gerola Metalltechnik, Manfred Kloser und Josef Steurer, stellten als Mitglieder des Werkraum Bregenzerwald die Bäume bei einer Handwerksausstellung vor. Seitdem sind Lucas Bäume, die ursprünglich als Drehübungsstück gedacht waren, als Set im Sortiment des Werkraum-Shops erhältlich. “Es ist ein großartiges Gefühl zu wissen, dass meine Weihnachtsbäume immer noch produziert werden”, ist der Krumbacher stolz.

Für ihn war es auch ein unbeschreibliches Gefühl, als er nach Abschluss seiner Lehrzeit noch beobachten konnte, wie in der Drehabteilung die Bäume entstanden sind. “Zwar etwas modifiziert, aber meine Grundzeichnung diente als Vorlage”, erklärt er mit einem Lächeln. Er selbst habe keine Weihnachtsbäume mehr daheim. “Ich habe meinen Verwandten alle Exemplare geschenkt.”
“Ich war immer schon technikinteressiert. Meine Lehre hat mein Interesse am Maschinenbau geweckt.”
Luca Halder, HTL-Schüler

Technik auch in der Zukunft
Obwohl der Krumbacher nicht mehr als Facharbeiter bei seinem ehemaligen Lehrherrn arbeitet, hat ihn die Technik nicht losgelassen. Derzeit absolviert er den fünfsemestrigen Aufbaulehrgang Maschinenbau an der HTL Bregenz. “Ich war immer schon technikinteressiert. Meine Lehre hat mein Interesse am Maschinenbau geweckt”, schildert der sportbegeisterte 22-Jährige. Im Winter ist er auf seinen Skiern auf den Pisten im Bregenzerwald unterwegs. Als Ersatz für seinen heiß geliebten Fußball schwingt er den Tennisschläger. “Glücklicherweise habe ich eine neue Sportart gefunden. Ich musste vor sechs Monaten aufgrund einer Verletzung mit dem Fußball aufhören, habe ihn aber noch nicht ganz abgeschrieben”, verrät der Fan des runden Leders.

“Ich habe noch eineinhalb Jahre HTL vor mir und könnte mir anschließend an die Matura ein berufsbegleitendes Studium vorstellen”, blickt er in die Zukunft. Berufsbegleitend deshalb, weil ihm das Handwerk gefällt und er gerne in der Produktion tätig ist.
Sein künftiger Arbeitsort muss nicht unbedingt in Österreich sein. Auf seinen Urlaubsreisen entdeckt er gerne andere Kulturen. “Ich bin nicht der Strandurlauber, sondern der Aktivurlauber”, so Luca. Die portugiesische Stadt Porto ist ihm von seiner letzten Reise besonders in Erinnerung geblieben. “Ich würde auch noch gerne den asiatischen Raum bereisen und entdecken.”

zur Person
LUCA HALDER
BERUF derzeit Aufbaulehrgang Maschinenbau an der HTL Bregenz
AUSBILDUNG Zerspanungstechniker
ALTER 22
WOHNORT Krumbach
HOBBYS Tennis, Skifahren, Fußball (noch nicht ganz aufgegeben)
LIEBLINGSESSEN Bregenzerwälder Käsknöpfle
