Lisbeth Bischoff über den Zauber adeliger Hochzeiten

Wien Als die erst 16-jährige „Sisi“ am 24. April 1854 Kaiser Franz Josef I. in der Wiener Augustinerkirche heiratet, ist ihr nicht bewusst, was da auf sie zukommt. Die vielen Fremden, die sie mehr oder weniger wohlwollend mustern, machen ihr Angst. In Panik flüchtet Sisi in ein Nebenzimmer und bricht in Tränen aus.

Bei der Hochzeit von Kronprinzessin Elizabeth und Prinz Philip am 20. November 1947 ist der Brautstrauß unauffindbar und daher auch auf keinem Foto zu sehen. Das Paar wird aus den Flitterwochen zurückbeordert und in seine Hochzeitoutfits gesteckt, um erneut für die Fotografen zu posieren. Diesmal mit Brautstrauß. Seit damals liegt ein Ersatzbouquet bereit.

Fürst Rainier III. von Monaco führt Hollywoodschauspielerin Grace Kelly am 19. April 1956 zum Altar. Grace denkt anfänglich, sie heiratet nach Marokko, Monte Carlo ist ihr völlig unbekannt.

Als Carl XVI. Gustaf von Schweden am 19. Juni 1976 die bürgerliche Silvia Sommerlath heiratet, erscheint sie elegant in einem sündteuren Dior-Kleid. Weniger elegant: ein Notfalltaschentuch, das Silvia mit einem roten Gummiband ums Handgelenk trägt.

Diana kennt die bittere Wahrheit: die letzte Nacht vor ihrer Hochzeit am 29. Juli 1981 verbringt Thronfolger Charles mit Dauerfreundin Camilla. Gleich am Hochzeitsmorgen ein Missgeschick: Diana leert ihr Lieblingsparfum „Quelques Fleurs“ von „Houbigant Paris“ übers Brautkleid. Den Fleck versucht sie während der Trauungszeremonie mit ihren Händen zu verdecken. Vergeblich. Als Kronprinzessin Victoria von Schweden mit Daniel Westling am 19. Juni 2010 vor den Traualtar tritt, ist ihr Brautkleid mit den kurzen Ärmeln eine kleine Revolution. Im Hochadel ist das der Blöße zu viel.

Flach gelegen ist Prinz Laurent von Belgien vor den Augen aller auf dem roten Teppich bei der Hochzeit von Fürst Albert von Monaco und Charlene Wittstock am 2. Juli 2011. Der Grund ist bis dato ungeklärt, genauso, wie die herzzerreißenden Tränen der Braut Charlene.