„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile”

Menschen / 21.05.2025 • 16:14 Uhr
„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Katharina Buri gibt einen Workshop zu sogenannten Tradewifes. vn/rhomberg

Die Mädchen*impulstage des Vereins Amazone haben begonnen. Sie sollen Jugendliche stärken und zum kritischen Denken anregen.

Bregenz Drei Tage lang dreht sich bei den Mädchenimpulstagen des Vereins Amazone alles um queere Themen und Gleichberechtigung. „Der Verein Amazone ist ein sicherer Ort für alle FLINTA-Personen im Alter von 10 bis 25 Jahren“, sagt Nana Posch, die regelmäßig an den Angeboten teilnimmt.

„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Nena Posch eröffnete mit ihrer Rede die Mädchenimpulstage. vn/rhomberg

Mit diesem Satz eröffnet sie die bereits 24. Ausgabe der Veranstaltung. „Die Mädchen*impulstage sind eine ganz wichtige Veranstaltung, weil wir uns gezielt mit einzelnen Themen auseinandersetzen können und es dazu ein vielfältiges Angebot gibt“, erklärt Angelika Atzinger, Geschäftsführerin des Vereins Amazone. „Wir wollen Mädchen in ihrer Unabhängigkeit und Selbstbestimmung stärken. Für uns ist es auch wichtig, inhaltlich zu schauen, welche Themen sie beschäftigen. Aus Erfahrung wissen wir, dass viele momentan verunsichert sind.“

„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Angelika Atzinger ist die Geschäftführerin des Vereins. vn/rhomberg

Ein Thema, das viele Jugendliche beschäftigt, ist Hass im Netz. „Viele erleben im Internet Abwertungen in den Kommentaren“, so Atzinger. Aus diesem Grund bietet die Klimaschutzaktivistin Marina Canavall einen Workshop dazu an, wie man mit solchen Angriffen umgehen kann.

„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Christine und Stephanie von der Amazone waren hinter der Bar, wo es alkoholfreie Cocktails gibt. vn/rhomberg

Daneben gibt es auch kreative Angebote: „Eine Bildhauerin ist vor Ort und berichtet von ihren Erfahrungen in einem männlich dominierten Berufsfeld. Gemeinsam mit ihr können sie auch eine Skulptur gestalten“, erzählt Atzinger.

„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Marina Canavll klärt dabei über Hass im Internet auf. vn/rhomberg

Ein weiterer Workshop beschäftigt sich mit Vielfalt. Dort wird Wissen über die LGBTQIA+-Community vermittelt. Im Nebenraum beleuchtet Katharina Buri vom Verein Amazone die sogenannte Tradwife-Bewegung. „Das ist ein großer Trend auf Social Media, bei dem Frauen bewusst zu Hause bleiben und sich ganz dem Mann unterordnen“, erklärt Buri. „Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist. Aber es hat auch Nachteile, etwa in Bezug auf Pension und finanzielle Abhängigkeit. Zudem wird dieser Lebensstil oft romantisiert. Viele dieser ‚Tradwives‘ sind sehr wohlhabend und in Wahrheit Unternehmerinnen.“ Der Workshop soll Jugendliche dazu anregen, kritisch zu denken – und nicht alles zu glauben, was auf sozialen Medien gezeigt wird.

„Es ist nichts Negatives zu sagen, dass man Hausfrau ist, aber es hat auch Nachteile"
Der Vielfaltsworkshop ist spielerisch gestaltet. vn/rhomberg