Schüler stellen ihr Können unter Beweis

Beim Prüfungsessen der Gastgeberschule für Tourismusberufe haben die angehenden Köche und Servicekräfte gezeigt, was sie in den letzten Jahren gelernt haben.
Bezau „Ich glaube, dass viele ein falsches Bild von der Gastronomie haben – es macht unglaublich viel Spaß“, sagt Saskia Vonbun (18). Die Feldkircherin hat bereits den Tisch gedeckt, den sie später beim Prüfungsessen der Gastgeberschule für Tourismusberufe (GASCHT) betreuen wird. „Gerade für junge Leute ist es spannend. Man lernt ständig dazu. Und man kann überall auf der Welt arbeiten – besonders mit unserer dualen Ausbildung“, fügt sie hinzu.

Saskia möchte später einmal nach New York und am liebsten in der Formel 1 oder bei MotoGP-Veranstaltungen arbeiten. „Wenn man Rennsport so mag wie ich, wäre das ideal“, sagt die Viertklässlerin mit einem Lächeln. An diesem Tag ist bei ihr keine große Nervosität zu spüren – schließlich hat sie bereits beim Landeswettbewerb und den Staatsmeisterschaften in ihrer Sparte als Servicekraft mitgewirkt. „Heute ist für mich ein Probelauf. Das passt gut – so kann ich schauen, wie es läuft.“

Während der vierstündigen Prüfungsdauer arbeiten die angehenden Köchinnen, Köche sowie Servicekräfte praxisnah. „So, wie es in einem guten Gastronomiebetrieb gefordert wird“, erklärt Lehrerin Beate Barbisch. Sie betont: „Ich glaube, im Service ist wichtig, dass man – so wie ich – mit Herzblut dabei ist und das auch weitergibt. Leider machen heute nicht mehr viele gerne Dienstleistung und Arbeit am Gast.“

Das Menü
Eine Schiebetür weiter dampft es bereits kräftig. Die Prüfungskandidaten in der Küche bereiten ein aufwendiges Vier-Gänge-Menü zu: Erbsensalat mit Joghurt-Minz-Dressing und Kichererbsencreme, Kokossuppe mit Zitronengras und altem Bergkäse, gebratenes Saiblingsfilet im Lardospeck mit Mangoragout, Blattspinat und Kartoffelgaletten sowie Powidltaschen mit Heidelbeeren.

Jeremy Bogner zieht seine Kochmütze ab. „Ich bin gar nicht nervös. Ich mache das sehr gerne – schon als Kind mit meinem Vater“, erzählt der 19-Jährige selbstbewusst. „Es kommt auf die Liebe zum Detail an. Und man muss definitiv mit Stress umgehen können.“ Sein Lehrer, Bernhard Böller, steht neben ihm und nickt anerkennend.

„Sie machen das wunderbar. Wenn man nach vier Jahren harter Arbeit die Früchte erntet, bedeutet das viel. Jetzt geht es nur noch ums Finalisieren – wir wissen, was sie können, und bauen darauf“, sagt Böller. Trotz des großen Zeitdrucks zeigen sich die Prüfungsteilnehmer souverän. „Es ist nicht ohne – zu jedem Gang gehören zehn Komponenten, die sie selbst zubereiten müssen.“

Auch wenn das Berufsbild des Kochs derzeit nicht den besten Ruf genießt, spezialisieren sich viele Schüler:innen nach den ersten beiden Ausbildungsjahren in diese Richtung. „Momentan sind die Köchinnen und Köche in der Überzahl – das kann sich aber in den nächsten Jahren ändern.“
