Michael Köhlmeier auf Longlist für Deutschen Buchpreis

Der Vorarlberger Schriftsteller wurde für seinen großartigen Roman “Die Verdorbenen” nominiert.
Frankfurt Michael Köhlmeier (“Die Verdorbenen”) sowie die beiden österreichischen Autoren Marko Dinić (“Buch der Gesichter”) und Nava Ebrahimi (“Und Federn überall”) sind für den Deutschen Buchpreis 2025 nominiert. Sie stehen auf der 20 Titel umfassenden Longlist, die am Dienstag vorgestellt wurde. Nominiert sind auch Gesa Olkusz mit “Die Sprache meines Bruders”, sowie die in Wien lebende Deutsche Fiona Sironic (“Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft”).
Der bereits zum fünften Mal nominierte Michael Köhlmeier war schon im Vorjahr mit seinem Roman “Das Philosophenschiff” im Rennen. Der nun nominierte Roman „Die Verdorbenen“ des Vorarlberger Schriftstellers ist eine meisterhafte Erkundung des Bösen. Anfang der Siebzigerjahre kommt Johann zum Studieren in die Stadt, den Kopf voller wirrer Träume. Er trifft Christiane und Tommi, die ein Paar sind und ihn in ihre Mitte nehmen. Gemeinsam erkunden sie die hellen und dunklen Seiten der Liebe, gefangen in einem immer enger werdenden Dreieck. Als Johann ein Kind war, fragte sein Vater ihn, ob er einen Wunsch im Leben habe. Johann hatte sich nicht getraut, die Antwort auszusprechen: „Einmal im Leben möchte ich einen Mann töten.“ Michael Köhlmeiers fesselnder Roman erzählt vom falschen Leben im richtigen. Von vergangener Schuld und lebenslanger Unschuld.

Unter den zwölf Autorinnen und acht Autoren der Longlist finden sich unter anderem auch Jonas Lüscher (“Verzauberte Vorbestimmung”), Thomas Melle (“Haus zur Sonne”), Peter Wawerzinek (“Rom sehen und nicht sterben”) und Feridun Zaimoglu (“Sohn ohne Vater”). “Die diesjährige Longlist versammelt 20 herausragende Romane, die in aller Vielfalt unsere wackelige Wirklichkeit spiegeln – in klassischen Erzählformen, Redeteppichen und wilden Listen, in historischen Panoramen, Gegenwartsbeobachtungen und Dystopien, in autobiografischen und fantastischen Geschichten”, so Jurysprecherin Laura de Weck. “Sprachgestaltung, Erzählverhalten und die beängstigende Gegenwart haben uns im fragilen Jahr 2025 unter anderem in der Jury-Debatte geleitet”, so die Schweizerin. “Um die Zukunft muss man sich Sorgen machen, nicht aber um die der Literatur.”
Der Deutsche Buchpreis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Martina Hefter für ihren Roman “Hey guten Morgen, wie geht es dir?”. Die Longlist zum Österreichischen Buchpreis wird am 3. September veröffentlicht.