Von Allende, über Follett bis Pynchon

Menschen / 20.08.2025 • 13:51 Uhr
ABD0089_20250326 – LEIPZIG – DEUTSCHLAND: 26.03.2025, Sachsen, Leipzig: Mitarbeiterinnen rŠumen die Regale am Stand des Ullstein Verlages auf der Leipziger Buchmesse ein. Die Buchmesse šffnet ab Donnerstag (27.03.2025) die TŸren fŸr das Publikum. Bis zum Sonntag prŠsentieren Verlage ihre Neuheiten in diesem BŸcherfrŸhling. Gastland ist in diesem Jahr Norwegen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. […]
In den kommenden Wochen erwarten die Literaturfans zahlreiche neue Romane. Hendrik Schmidt/dpa

Diese Literatur-Highlights erscheinen im Spätsommer und im Herbst.


Schwarzach Seit ihrem Debüt, dem Literatur-Klassiker “Das Geisterhaus” hat die Chilenin Isabel Allende über zwei Dutzend Bücher herausgebracht. Von manchen als Kitsch kritisiert, wird die 82-Jährige von anderen für ihre zugänglichen Romane mit starken Frauenfiguren gefeiert. Allendes Bücher haben sich millionenfach verkauft. Am 4. August erschien ihr neuer Roman “Mein Name ist Emilia del Valle”. Dieser erzählt von einer Frau, die sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzt, um als Schriftstellerin und Reporterin ihren Weg zu gehen. Ein weiteres Buch der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux erscheint auf Deutsch. In “Die Besessenheit” (Erscheinungstermin 18. August) erzählt die Französin von einer Protagonistin, die von Eifersucht übermannt wird, als ihr Ex-Partner eine neue Liebe findet. Für seine präzisen Texte über Schuld, Verbrechen und Menschlichkeit wurde Ferdinand von Schirach hochgelobt und vielfach ausgezeichnet. Seinen berühmten Erzählbänden “Verbrechen” und “Schuld”, inspiriert von seiner Arbeit als Strafverteidiger, folgten weitere Erzählungen, Essays oder Theatertexte. Am 27. August erscheinen mit “Der stille Freund” neue Erzählungen des Bestsellerautors.

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Mit “Der stille Freund” erscheinen neue Erzählungen des Bestsellerautors Ferdinand von Schirach.JOEL SAGET / AFP

Nachdem Caroline Wahl mit ihrem Debütroman “22 Bahnen” ein sagenhafter Erfolg gelungen war und auch der Nachfolger “Windstärke 17” viel gelobt (und gekauft) wurde, äußerte die 1995 geborene Autorin ihre Enttäuschung darüber, nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises zu stehen. Vielleicht gelingt ihr dies mit “Die Assistentin”, Erscheinungstermin am 28. August. In ihrem dritten Roman erzählt Wahl von einer jungen Frau, die als Assistentin in einem Verlag anfängt und deren Beruf für sie “zur Hölle wird”. Auch zwei der berühmtesten Thriller-Autoren erfreuen ihre Leserinnen und Leser mit neuen Werken. Dan Brown, bekannt vor allem für seine Super-Bestseller “Illuminati” und “Sakrileg”, veröffentlicht am 9. September “The Secret of Secrets”. Wenig später kommt das neue Buch von Ken Follett, “Stonehenge”, heraus (23. September). Ungewöhnlich: Das neue Buch des US-Amerikaners und Trump-Kritikers T.C. Boyle kommt zuerst als Übersetzung und erst später im englischen Original heraus. Auf Deutsch erscheint “No Way Home” voraussichtlich am 16. September, die englischsprachige Ausgabe wird europaweit im Frühjahr 2026 gleichzeitig mit der US-Ausgabe herauskommen. Der neue Roman des 76-Jährigen erzählt von der “obsessiven Liebe zweier Männer zu einer Frau, die sich zwischen ihnen nicht entscheiden mag”, heißt es vom Verlag. Sibylle Berg ist bekannt für satirische und gesellschaftskritische Texte. Am 9. Oktober kommt ihr neuer Roman “PNR: La Bella Vita” heraus, der zur Abwechslung keine Dystopie beinhaltet – sondern eine positive Zukunftsvision. Der Verlag Kiepenheuer& Witsch schreibt zum Inhalt: “Nach einer gelungenen Revolution, die das Finanz- und Gesellschaftssystem sanft beseitigt hat, wird sie endlich errichtet: die schöne neue Welt nach dem Kapitalismus.” Berg, die aus Weimar kommt und schon lange in der Schweiz lebt, engagiert sich auch politisch. Ihren letzten großen Roman schrieb sie 2022, seit 2024 sitzt sie für Die Partei im Europäischen Parlament.

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Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux “Die Besessenheit” erscheint auf Deutsch. Christine OLSSON / TT NEWS AGENCY / AFP

Er ist eine der letzten lebenden Literatur-Legenden des 20. Jahrhunderts: Thomas Pynchon. Der US-Amerikaner veröffentlicht am 14. Oktober seinen ersten Roman seit 12 Jahren. Seine komplexen Werke gelten als Klassiker der Postmoderne. Dass Pynchon seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit völlig meidet, hat seinen Kultstatus gesteigert. “Shadow Ticket” kommt am 14. Oktober heraus und beginnt im Jahr 1932, zur Zeit der Großen Depression. Erzählt wird vom Privatdetektiv Hicks McTaggart, der für einen Auftrag um die halbe Welt reist. Dabei gerät er bis zum Hals in Verwicklungen mit Nazis, sowjetischen Agenten, britischen Gegenspionen, Swing-Musikern und Liebhabern paranormaler Praktiken.