„Wenn wir nichts machen, werden wir alle langsam untergehen“ – Die Top drei Betonschätze des Landes

Greenpeace hat drei Plätze in Vorarlberg zu „Betonschätzen“ erklärt und prangert damit die großflächige Versiegelung an – die VN haben Vorarlberger vor Ort dazu befragt.
Von Katja Grundner
Bregenz, Dornbirn Greenpeace hat den Marktplatz in Dornbirn, den Leutbühel – ein Teil der Fußgängerzone in Bregenz – sowie den dortigen Symphonikerplatz als die „Top drei Betonschätze“ Vorarlbergs benannt. Nun kann online bis zum 26. August abgestimmt werden, wer davon als Sieger hervorgeht. Der Titel ist allerdings wenig erstrebenswert. Denn eigentlich kritisiert Greenpeace diese Plätze aufgrund ihrer versiegelten Flächen und fehlenden Begrünung. Die VN hat die Vorarlberger gefragt, was sie von den drei nominierten Plätzen halten.
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Symphonikerplatz in Bregenz
Der flächenmäßig größte unter den drei Vorarlberger „Betonschätzen“ ist der Platz der Wiener Symphoniker.

„Mir wäre die großflächige Versiegelung am Symphonikerplatz noch gar nicht wirklich aufgefallen. Meiner Meinung nach ist es hier sehr schön und grün rundherum. Es ist eine tolle Umgebung. Ich bin grundsätzlich gerne im Grünen, aber die Balance ist entscheidend. Wenn man überall einen Wald pflanzen würde, könnte man gleich in den Wald gehen. Für meinen Sohn ist es hier auf der großen Asphaltfläche super zum Fahrradfahren.“
Christian Hammer (42) aus Bregenz

„Wir finden die vielen versiegelten Böden gar nicht gut – sie sind sehr schlecht für das Klima. Außerdem schaut es nicht schön aus. Dort, wo es nicht anders geht, ist es in Ordnung. Aber wenn es machbar ist, sollte man zumindest Pflastersteine nehmen, damit das Wasser ablaufen kann. Wenn wir nichts machen, werden wir immer mehr gebraten und alle langsam untergehen. Jeder sollte versuchen, mehr zu begrünen – auf den Dächern, mit Kletterpflanzen auf den Wänden, auf dem Balkon und so weiter.“
Robert und Ingeborg Kopf (83 und 72) aus Bregenz

Leutbühel in Bregenz
Obwohl die Fußgängerzone Leutbühel erst vor wenigen Jahren umgestaltet wurde, befindet sie sich unter den „Top drei Betonschätzen“ von Greenpeace.

„Ich bin der Meinung, dass hier zu viel Beton und zu wenig grün ist. Die paar Bäume auf der Seite sind zu wenig, sie geben kaum Schatten. Vor allem an heißen Tagen suchen alle Leute einen Schattenplatz. Generell wären mir Bäume lieber als Autos. Ich habe zum Beispiel mein Auto vor 15 Jahren verkauft und bin nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Erstens wegen der Umwelt, aber auch weil man in Bregenz keinen Platz hat und man lange nach Parkplätzen suchen muss.“
Andreas Nußbaumer (68) aus Bregenz

„Ich finde, es müsste hier ein bisschen grüner sein. Das würde uns und unserer Umwelt guttun, vor allem in der heutigen Zeit mit der Klimaproblematik. Es braucht ein Denken, das über den Augenblick hinausgeht. Die paar Bäume auf der Seite sind zu wenig, auch wenn sie mit der Zeit noch etwas wachsen werden. Wenn es im Sommer heiß ist, ist man froh über den Schatten. Aber es stellt sich natürlich auch die Frage, wofür man solche Plätze nutzt. Also ob Bäume hinderlich wären, für Veranstaltungen zum Beispiel.“
Theresia Hutter (66) aus Bregenz

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Marktplatz in Dornbirn
Bei der Greenpeace-Vorauswahl, mit der die „Top drei Betonschätze“ ermittelt wurden, war der Marktplatz in Dornbirn einer der am häufigsten eingereichten Orte.

„Es wäre schön, wenn es am Marktplatz grüner wäre. Es sollten Bäume, Sträucher und Inseln mit Gras gepflanzt werden. Dann könnten auch die Fahrradfahrer nicht so durchrasen. Mehr Begrünung wäre auch für das Klima besser. Teilweise ist es viel zu heiß hier. In den Stadtpark geht man kaum, weil er zu weit weg vom Zentrum ist. Ich bin gerne in Dornbirn. Ich bin hier geboren, es ist meine Heimat. Aber vor circa 20 Jahren war es noch viel grüner – da war es noch wirklich eine Gartenstadt. Jetzt ist es erdrückend.“
Roswitha Jeitler (73) aus Dornbirn

„Generell finde ich: je grüner, desto besser. Aber über den Marktplatz in Dornbirn habe ich diesbezüglich noch nie nachgedacht, weil sein Erscheinungsbild für mich normal ist. Erst jetzt denke ich mir, dass mehr Begrünung schöner wäre. Ich weiß nicht, ob man die Bodenplatten wegnehmen kann, aber man könnte große Töpfe aufstellen. Andererseits ist es eine gute Veranstaltungsfläche. Eigentlich finde ich schon, dass ein Marktplatz in der Stadt eine Berechtigung für so viel Beton hat. Da gibt es sicher andere Orte, wo der Beton weniger Sinn macht.“
Theresa Wachter (35) aus Dornbirn

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(VN)