
Stau im Klostertal: Geteilte Meinung zum Erfolg
Stau auf der S 16 ist unvermeidbar. Die Frage ist nur, wie gut konnten die Anrainer entlastet und der Verkehr flüssig gehalten werden.
Darum geht’s:
- Samstag war von Reiseverkehr geprägt.
- Gemischte Gefühle bei den Anrainern wegen Verkehrsstaus
- Erfolgreichere Verkehrssituation im Vergleich zum Vorjahr, aber Verbesserungsbedarf
Bludenz, Klösterle Am Samstag rollte der Verkehr wieder durch das Klostertal. Millionen Menschen in ganz Europa haben Semesterferien, viele nutzen diese zum Skifahren im Alpenraum. Der erste Test der großen Variante hinterlässt im Klostertal gemischte Gefühle.


Die Verkehrsmeldungen am Wochenende waren wenig überraschend. Bereits ab Nenzing staute es sich gen Innsbruck, der Zeitverlust betrug über Stunden mindestens 30 Minuten. Und auch auf der S 16 selbst wurde vor allem gegen den späteren Nachmittag von einem Zeitverlust von einer halben Stunde gewarnt. Am Vormittag spürte man vor allem noch den Ausreiseverkehr in Fahrtrichtung Bludenz, bestätigt auch Alexander Fritz aus Klösterle. Der 52-Jährige ist Anrainer an der Landesstraße. “Du hast gemerkt, sobald Blockabfertigung vor dem Langener Tunnel war, hatte man Ausweichverkehr im Ort”, erklärt der Klostertaler.

“Am Samstag zuvor war gefühlsmäßig mehr Verkehr”, räumt Fritz ein. Damals war zwar kein stehender Stau, aber sehr zäh fließender Verkehr vor seiner Tür. Ab Mittag war der Ausweichverkehr dennoch spürbar. “Da hast du gemerkt, dass sie irgendwo abfahren”, ärgert er sich über den stockenden Verkehr. Die Blechlawine blockiere schließlich auch den Blaulichtorganisationen den Weg durchs Tal.

Zufrieden mit der großen Variante ist Fritz nach diesem Samstag nicht. “Bei Dalaas wird es schon wieder aufgeweicht und bei Wald am Arlberg ist gar nichts mehr”, sieht der 52-Jährige eine klassisch österreichische Lösung. Er würde sich mehr Konsequenz wünschen. “Je tiefer im Tal, umso egaler ist es”, verweist er auf den Fokus von Nüziders bis Braz. “In anderen Bundesländern klappt es ja auch. Auf der Tauernautobahn heißt es, auf der Autobahn bleiben, egal was. Dort wird nicht einmal bei einem Unfall abgeleitet.”

Weniger kritisch ist sein Namensvetter Horst Fritz vom Arlberg Express. Der Geschäftsführer war am Samstag selbst auf der Strecke zwischen Zürich und dem Arlberg. “Wir hatten eine 60-prozentige Verbesserung”, fasst er es zusammen. “Wir benötigten dreieinhalb bis vier Stunden für den Weg von Zürich an den Arlberg. Vergangenes Jahr waren es sechs Stunden.” Der Verkehr sei nie zum Erliegen gekommen, betont Fritz. Nachbesserungsbedarf sieht er an den Anschlusspunkten bei Nüziders und Brandnertal, um Bludenz besser zu entlasten. Bislang sei es jedoch die beste aller Varianten: “Die Große Variante ist das Einzige, was funktioniert.”