Vorsicht, Geisterfahrer! So reagieren Sie richtig

Mobilität / 25.03.2024 • 13:45 Uhr
Geisterfahrer
Nach zwei Geisterfahrer-Zwischenfällen auf der Vorarlberger Autobahn letzte Woche gibt ein Polizeiexperte Tipps zum richtigen Verhalten in solchen Situationen. VN/Archiv

Letzte Woche ereigneten sich zwei gefährliche Zwischenfälle mit Geisterfahrern auf der Vorarlberger Autobahn. Die VN gingen der Frage nach, wie man sich in solch brenzligen Situationen richtig verhält und was man tun sollte, falls man selbst versehentlich zum Geisterfahrer wird.

Schwarzach Um die Mittagszeit des 18. März verursachte ein Geisterfahrer auf der Rheintalautobahn im Bereich Bregenz eine höchst gefährliche Situation. Der Pkw war gegen 12.30 Uhr bei Bregenz auf die A14 in Richtung Deutschland aufgefahren und stoppte kurz vor dem Portal des Pfändertunnels auf dem Pannenstreifen. Anschließend wendete der Lenker sein Auto und fuhr in etwa 150 Meter entgegen der Fahrtrichtung Tirol als Geisterfahrer.

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Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich am vergangenen Wochenende, als ein 35-Jähriger sich eine gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte. Der Fahrzeuglenker raste bei einer Schwerpunktkontrolle davon, fuhr als Geisterfahrer auf die A14 auf, wendete und rammte schließlich mehrere Polizeifahrzeuge. Der Lenker stand unter Drogeneinfluss und besaß keinen Führerschein.

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Solche Vorfälle verdeutlichen, wie schnell sich unbeteiligte Verkehrsteilnehmer in lebensbedrohlichen Situationen wiederfinden können. Rudolf Salzgeber, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Vorarlberg, gibt Tipps zum richtigen Verhalten bei Begegnungen mit Geisterfahrern und wie man sich verhalten sollte, wenn man selbst zum Geisterfahrer wird.

Wie sollte man sich verhalten, wenn man als Fahrer feststellt, dass einem ein Geisterfahrer entgegenkommt?

Salzgeber: Es ist entscheidend, nicht zu überholen, ruhig zu bleiben und das Tempo zu reduzieren. Die Warnblinkanlage sollte sofort eingeschaltet und ein ausreichender Abstand zum Vordermann gehalten werden. In einer solchen Situation ist es wichtig, die Exekutive umgehend über den Notruf 133 zu verständigen.

Rudolf Salzgeber
Rudolf Salzgeber von der Polizei Vorarlberg betont: „Bei einem Geisterfahrer nicht überholen, ruhig bleiben und sofort die Polizei rufen.“

Wie kann und sollte man die Polizei informieren, wenn man Kenntnis von einem Geisterfahrer erhält? Welche Informationen sind für die Einsatzkräfte besonders wichtig?

Salzgeber: Wer einen Geisterfahrer meldet, sollte möglichst genaue Angaben zum Ort (idealerweise dem Autobahnkilometer), zur eigenen Fahrtrichtung und eine möglichst genaue Fahrzeugbeschreibung machen. Es ist auch hilfreich, den eigenen Namen und die Telefonnummer anzugeben, um der Polizei für Rückfragen zur Verfügung zu stehen.

Wie kann ich andere Verkehrsteilnehmer warnen, ohne selbst ein Risiko einzugehen?

Salzgeber: Die sicherste Art, andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, ist die Verständigung der Exekutive. Auf keinen Fall sollte versucht werden, den Geisterfahrer selbst zu stoppen, da dies zu lebensgefährlichen Situationen führen kann.

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Was sind die ersten Schritte, die man unternehmen sollte, wenn man selbst versehentlich zum Geisterfahrer wird? Welche Maßnahmen sind entscheidend, um die Situation schnell und sicher zu bereinigen?

Salzgeber: Wer feststellt, dass er versehentlich zum Geisterfahrer geworden ist, sollte sofort das Tempo reduzieren und das Fahrzeug am nächstgelegenen Fahrbahnrand mit eingeschalteter Warnblinkanlage abstellen. Danach ist es wichtig, das Fahrzeug schnellstmöglich zu verlassen und hinter der Leitplanke Schutz zu suchen, während man auf das Eintreffen der Exekutive wartet. Ein Wendemanöver oder der Versuch, im Rückwärtsgang die Autobahn zu verlassen, ist strengstens zu vermeiden.