Trotz warmem Winter: Höhere Ausgaben bei Winterdiensten

Der Winter 2023/24 wies Rekord-Temperaturen auf, Schnee gab es im Tal fast nie. In sieben Bundesländern führten diese Umstände auch zu weniger Salzverbrauch auf den Autobahnen. Außer in Tirol und Vorarlberg.
Wien Laut der ASFINAG sanken die Gesamtkosten für den Winterdienst in den sieben östlichen Bundesländern. In diesen ist die ASFINAG Service GmbH für den Streckenerhalt verantwortlich und benötigte für den Zeitraum von Oktober bis April 1,7 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Insgesamt gab man 40,7 Millionen Euro für Streusalz und Einsatzstunden aus. In Tirol und Vorarlberg ist dafür die ASFINAG Alpenstraße GmbH zuständig – und verzeichnete steigende Aufwendungen.
Vorarlberg als massiver Ausreißer
Trotz eines enorm warmen Winters scheinen weder Kosten noch der Aufwand an Arbeit weniger geworden zu sein. Die Gesamtkosten sind von 5,2 auf 6,9 Millionen Euro gestiegen. Der Streusalz-Verbrauch stieg um rund 500 Tonnen und damit auf 1580 Tonnen. Genau so die Lkw-Einsatzstunden. Sie sind von 1400 auf 1700 Stunden gestiegen. Gegenüber den VN erklärt die ASFINAG, es sei noch zu früh, um eine endgültige Erklärung dafür zu geben. “Die finalen Ergebnisse liegen noch nicht vor. In den letzten Wochen gab es doch noch Winterdiensteinsätze. Die finale Bilanz wird uns erst nächste Woche vorliegen”, so ASFINAG-Sprecher Christoph Pollinger.
Nicht auf Schnee angewiesen
Im Rest von Österreich sind hingegen Kosten- sowie Aufwand teils massiv gesunken. “Für die finale Bilanz müssen noch alle Detaildaten der 42 Autobahnmeistereien zusammengeführt werden”, so Thomas Kritzer, der für den Betrieb zuständige ASFINAG-Abteilungsleiter der Service Gesellschaft. “Die bisher vorliegenden Daten zeigen aber eindeutig, dass mildere Winter künftig wohl zum Standard zählen werden.” Arbeit würde es trotzdem ausreichend geben, wie Kritzer erklärt: “Unsere Lkw-Fuhrparkflotte ist auch flexibel einsetzbar. Ein großer Teil der Trägerfahrzeuge verfügt über Wechselaufbauten. Dadurch können wir zu jeder Zeit die Ausrüstung verändern. Sind also keine Streu- und Räumeinsätze durchzuführen, können wir problemlos andere Aufgaben wie Gehölz- oder Reinigungsarbeiten mit den entsprechend anderen Aufbauten verrichten.” Die warmen Winter in den kommenden Jahren werden also lediglich zu einer Umschichtung der Aufgaben führen.