Elektro-Mustang: So gut ist das erste E-Auto von Ford

VN-Autotest: Mustang Mach-E spielt bei den Fahrleistungen in der Top-Liga mit.
Schwarzach Ford hatte sich mit dem Einstieg in die Elektromobilität reichlich Zeit gelassen. Der Mustang Mach-E sollte schließlich den Weg in die neue Antriebswelt bereiten. Jetzt folgt mit dem elektrischen Explorer ein zweites Modell. Der Strom-Pionier im eigenen Produktportfolio ist allerdings längst kein altes Eisen. Einige Updates haben zuletzt vor allem das Fahrverhalten deutlich verbessert. Optisch wirkt er ohnedies frisch wie zum Marktstart vor knapp vier Jahren.

Das kultige Ford-Modell Mustang stand traditionell für Muscle-Cars mit kräftigen V8-Motoren. Mit dem Mach-E zeigt die Marke auch bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen Muskeln. In der Allradversion sorgen zwei Elektroaggregate an beiden Achsen für temperamentvollen Vortrieb. Das Motoren-Duo leistet 351 PS und verhilft dem Wildpferd zu einer Sprintzeit von 5,8 Sekunden auf Tempo 100. Dabei wollen beim Starkstromer mit großer Batterie üppige 2200 Kilogramm bewegt werden. Von Schwerfälligkeit ist dennoch keine Spur. Bei den Fahrleistungen spielt der Mach-E in der Top-Liga und damit dort, wo Wettbewerber auch gut und gerne doppelt so teuer sind.

Ford bietet den Stromer mit zwei unterschiedlich großen Akkus und jeweils in einer Allradvariante an. Zudem ist eine noch stärkere GT-Version erhältlich. Wir sind im Test den Allradler an der langen Leine, also mit der 99-kWh-Batterie gefahren. Theoretisch sind damit beachtliche 540 Kilometer möglich (WLTP-Norm), in der Praxis sind es gute 450 Kilometer. Reichweiten-Angst kommt damit so schnell jedenfalls keine auf.

Der Mach-E ist in Summe ein gelungenes Elektroauto, das vor allem auch optisch gefällt. Ganz auf Mustang getrimmt (z.B.: drei vertikale Heckleuchten), zeigt sich der Stromer schon im Stand von seiner agilen Seite. Und er bietet interessante Auffälligkeiten, wie Knöpfe statt Türgriffe zum Öffnen des Fahrzeugs.

Der Mustang Mach-E ist ein stattliches Elektro-SUV mit drei Metern Radstand und 4,71 Meter Länge. Entsprechend geräumig geht es im reduziert eingerichteten Innenraum zu. Zwei Displays, eines 10,2 Zoll groß und hinter dem Lenkrad angebracht und ein 15,5-Zoll-Touchscreen als vertikal angeordnetes Zentraldisplay, versprühen Modernität. Ein nettes Detail ist der in den Touchscreen integrierte Drehregler für die Lautstärke. Verarbeitung und Qualitätsanmutung stimmen, die Platzverhältnisse sind top. Der Kofferraum fasst 402 Liter Ladevolumen, erweiterbar auf 1420 Liter. Nützlich ist zudem ein kleinerer Stauraum im vorderen Bereich, wo etwa das Ladekabel Platz findet.
Das Navigationssystem erweist sich in der Praxis als hilfreicher Unterstützer bei der Suche nach einer Ladestation. Die Ladeleistung ist mit bis zu 150 kW zudem ganz ordentlich.

Was nicht so gefällt: Etwas weniger Härte beim Fahrwerk und damit ein Quäntchen mehr Komfort wären wünschenswert. Aber da wird der Mustang eben seinem Wildpferd-Image gerecht.
Ford Mustang Mach-e er awd
Motor/Antrieb 2-E-Motoren mit 351 PS, 580 Nm; Allradantrieb, 99-kWh-Batterie
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 5,8 Sek.; 180 km/h Spitze, 18,8 kWh Verbrauch (Test 21,9 kWh)
Preis ab 56.900 Euro, ab 64.900 Euro (Premium-Ausstattung)