Dem Erfolgskonzept bis heute treu geblieben

Mobilität / 16.11.2024 • 20:00 Uhr
auto, autotest mazda mx-5
Der Mazda MX-5 hat es längst zum Kultauto geschafft. VN/Steurer

Besser, aber nicht anders: Mazda MX-5 gibt es seit 35 Jahren.

Schwarzach Es ist eine Erfolgsgeschichte, die so wohl kaum jemand erwartet hatte. Ende der 80er-Jahre hatte sich das Roadster-Segment gelichtet. Die Nachfrage nach den kleinen Autos für den großen Fahrspaß war eingebrochen. Genau zu diesem Zeitpunkt brachte der japanische Hersteller Mazda den MX-5 auf den Markt. Der kleine Sportwagen mit Hinterradantrieb und einem Front-Mittelmotor-Layout für eine perfekte Balance zwischen Vorder- und Hinterachse sollte Begehrlichkeiten wecken. Die Erwartungen im Werk in Hiroshima waren so gering wie die Stückzahlen, mit denen Mazda an den Start ging. Die Folge: In Deutschland etwa war das Jahreskontingent in nur drei Tagen ausverkauft. Kunden standen Schlange.

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35-Jahr-Jubiläum: Mazda MX-5 als Sondermodell Kazari mit beigem Stoffverdeck.

Das war 1990. 35 Jahre später läuft der Roadster, den es jetzt wahlweise mit Stoffdach oder festem Klappdach gibt, noch immer vom Band. Der MX-5 ist längst ein Kultauto, das weltweit über 1,2 Millionen Kunden gefunden hat.
Vier Generationen des kleinen Roadsters gibt es. Die aktuelle wird seit 2015 gebaut und seither praktisch jährlich in Details gepflegt.

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Schicker Innenraum.

Optisch hat sich seit dem Debüt 1989 einiges getan. Die markanteste Änderung sind die ausfahrbaren Kulleraugen, die jetzt modernen LED-Frontleuchten gewichen sind. Beim Design setzt Mazda auf einen evolutionären Ansatz. Die dezente optische Weiterentwicklung hat ihre Wirkung dennoch nicht verfehlt. Unverändert geblieben ist der Charakter der kleinen Fahrmaschine, die nach dem Prinzip „Jinbai Ittai“ funktioniert. In Japan versteht man darunter „Pferd und Reiter als Einheit“. Das Auto ist quasi um den Fahrer herum gebaut. Der sitzt tief, Lenkrad und Schaltknauf liegen perfekt in der Hand.

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Das Stoffdach wird händisch geöffnet.

Den MX-5 gibt es heute mit zwei Motorisierungen, Saugbenziner mit zwei Litern Hubraum (184 PS) und mit 1,5 Litern (132 PS). Wir haben zum Jubiläums-Test den kleineren ausgefasst, der sich wunderbar mit dem Premierenmotor vergleichen lässt. Bei Leistung, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Gewicht hat sich nicht allzu viel geändert. Überall ein bisschen mehr, aber in Summe noch immer jenes Auto, das schon vor 35 Jahren die Massen begeistert hatte. Auch die Abmessungen sind geblieben. Etwas breiter, dafür auch ein paar Millimeter kürzer ist der MX-5 heute.

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Viel Platz bietet der Kofferraum des MX-5 wirklich nicht.

Wichtiger aber: Der Roadster im Kleinformat ist, was er immer war: ein Garant für ehrlichen Fahrspaß zu erschwinglichen Preisen. Einzig das Infotainment ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber wen interessiert das? Würde ja eh nur vom Fahren ablenken.

Mazda MX-5

Motor/Antrieb 1,5-l-Saugbenziner, 132 PS, 152 Nm, Heckantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 8,3 Sek., 204 km/h Spitze, 6,3 l Verbrauch (7,1 l im Test)
Preis ab 36.750 Euro, Testwagen: 40.060 Euro