Modernisierung hat Spuren hinterlassen

Mobilität / 29.12.2024 • 11:28 Uhr
Modernisierung hat Spuren hinterlassen

Skoda hat sein SUV-Flaggschiff Kodiaq elektrifiziert. Plug-in-Hybrid kommt bis zu 100 Kilometer rein elektrisch.

Schwarzach Mit dem Kodiaq hat Skoda ein echtes Erfolgsmodell im Programm. Der tschechische Hersteller hat sein SUV-Flaggschiff in der zweiten Generation grundlegend modernisiert. Mit frischer Optik und elektrifizierten Antrieben fährt der Technik-Bruder des VW Tiguan mit gewohnten Tugenden in der Erfolgsspur. Erweitert wurde das Angebot um einen Teilzeitstromer mit bis zu 100 Kilometern elektrischer Reichweite. Plug-in-Hybride, für viele eigentlich nur eine Übergangstechnologie hin zur reinen E-Mobilität, sind hierzulande stark nachgefragt. Das mag auch am Steuervorteil – die Normverbrauchsabgabe entfällt – liegen. Aber nicht nur. Der zusätzliche E-Motor sorgt für eine Extra-Portion Fahrspaß und je nach Fahrstrecke für niedrige Verbräuche. Allerdings gibt es auch Einschränkungen.

Modernisierung hat Spuren hinterlassen
Agil im Antritt, sparsam im Verbrauch: Teilzeitstromer mit 204 PS Leistung.

Optisch wirkt die Neuauflage frisch, setzt mit ersten Elementen der zukünftigen Designsprache Akzente. Verbesserungen gibt es auch bei der Aerodynamik. Gefällig und ohne großartig zu polarisieren – das SUV setzt fort, was schon mit der Premiere gelungen ist: Der Kodiaq war von Beginn an ein gutes Auto, das jetzt noch einmal in vielen Details verbessert und technisch auf den neuesten Stand gebracht wurde. Auch beim Platzangebot haben die Tschechen nachgelegt. So ist das schon bisher recht große Fahrzeug um etwas mehr als sechs Zentimeter in der Länge gewachsen. Bei den Motorisierungen mit ausschließlich Verbrenner-Aggregaten bringt das weitere Vorteile bei der Größe des Kofferraums. Nicht so beim Plug-in-Hybrid, bei dem im Boden des Gepäckabteils die Batterie untergebracht ist. Die Akkus kosten rund 160 Liter Ladevolumen, wobei noch immer ausreichend Platz vorhanden ist (745 Liter, erweiterbar auf 1945 Liter). Schmerzlicher dürfte für manche sein, dass die dritte Sitzreihe wegfällt.

Modernisierung hat Spuren hinterlassen
Modern gestalteter Innenraum mit top Infotainment- und Bedienungskonzept.

Der Teilzeitstromer schlägt sich im Fahrbetrieb richtig gut. Das Zusammenspiel der Aggregate erfolgt harmonisch, der Antritt agil. Der zusätzliche Schub aus dem Stand oder bei Überholvorgängen steigert den Fahrspaß merklich. Der 1,5 Liter Benziner und die E-Maschine bringen es im Verbund auf 204 PS Systemleistung und 350 Nm Drehmoment. Damit sind Fahrleistungen, wie ein Hunderter-Sprint in 8,4 Sekunden und eine Spitze von 210 km/h, drin.

Modernisierung hat Spuren hinterlassen
Die Batterien kosten zwar etwas Platz – der Kofferraum ist aber noch immer riesig.

Die meisten Alltagsstrecken kann das SUV auch rein elektrisch zurücklegen. So ermöglicht die 25,7 kWh-Batterie rein elektrische Distanzen von bis zu 100 Kilometern und lässt sich an der Schnellladesäule in 25 Minuten wieder füllen (10 bis 80 Prozent). Mit vollem Stromspeicher ist der Kodiaq ein Spritsparmeister. Arbeitet der Benziner allerdings als Solist, gehen die Verbrauchswerte rasch deutlich in die Höhe. Nachteile des Antriebskonzepts: Die Batterie wiegt satte 173 Kilogramm. Zudem ist der Teilzeitstromer nur in einer Frontantriebsvariante erhältlich. Allradantrieb gibt es nur in Verbindung mit den leistungsstärksten Benzin- und Dieselmotoren. Skoda hat im Innenraum aufgeräumt und etwa an der Lenkradsäule einen neuen Platz für den Gangwählhebel gefunden. Ein 13-Zoll-Touchdisplay, ein 10-Zoll-Virtual-Cockpit und ein Head-Up-Display ermöglichen eine recht intuitive Bedienung. Das Infotainmentsystem ist auf Höhe der Zeit. So wird etwa die Sprachsteuerung von ChatGPT unterstützt. Skoda setzt auf Nachhaltigkeit: Bei den verwendeten Materialien kommen reichlich recycelte Textilien zum Einsatz. Materialanmutung und Verarbeitung sind gewohnt tadellos.

Modernisierung hat Spuren hinterlassen
Die elektrische Reichweite liegt bei rund 100 Kilometern.

Gutes geht auch noch etwas besser: Die Modernisierung des Kodiaq hat im positiven Sinn Spuren hinterlassen.

Skoda Kodiaq iV TSI

Motor/Antrieb 1,5 Liter Benziner und E-Aggregat mit 204 PS, 350 Nm, 6-Gang-Automatik, Frontantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 8,4 Sek.; 210 km/h Spitze; 0,4-0,8 l auf 100 km (4,3 l Test)
Preis ab 54.990 Euro; Testwagen: 69.3030 Euro