Warnstreik am Donnerstag: Das bedeutet es für die Fahrgäste

Mobilität / 19.02.2025 • 10:46 Uhr
Warnstreik am Donnerstag: Das bedeutet es für die Fahrgäste
In den frühen Morgenstunden ist mit Ausfällen im Bus-Netz zu rechnen. VN/Hartinger

Die Bahn ist nicht betroffen, dafür das größte Busunternehmen im Land.

Darum geht’s:

  • Am Donnerstagmorgen Streik der privaten Busfahrer von 4 bis 6 Uhr.
  • Hauptverkehrslinien priorisiert, Nebenlinien könnten ausfallen.
  • Zugverbindungen sind am Streiktag uneingeschränkt verfügbar.

Feldkirch Am Donnerstagmorgen von 4 bis 6 Uhr streiken bundesweit die privaten Busfahrer – die immerhin das Gros der Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs stellen. Betroffen vom Warnstreik sind zuvorderst die ÖBB Postbus GmbH, die ebenfalls als Privatunternehmen gilt. Mit 200 Bussen ist sie eines der größten Busunternehmen im Land. Ihre Fahrzeuge erkennt man meist am BD-Kennzeichen.

Streitthema Arbeitsbedingungen

So blockiert die vida-Gewerkschaft am Donnerstagmorgen die Ausfahrten der Postbus-Garagen in Wolfurt, Feldkirch und Bludenz. “Uns geht es vor allem um das Rahmenrecht, hier wird seit zwei Jahren verhandelt”, betont vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. Sprich: Ruhezeiten, Nachtzuschläge, Dienstzeiten und Pausenabzüge. Finanziell war man sich überwiegend einig, doch auch die Arbeitszeiten und -umstände machen einen attraktiven Arbeitsplatz aus, betont Stemmer. So seien etwa geteilte Dienste sehr familienfeindlich, hinzu kommt der Personalmangel und zahlreiche angehäufte Überstunden, die für Unmut sorgen.

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“Wenn wir nicht mehr Menschen für den Beruf begeistern können, ist von einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs keine Rede. Dann müssen wir froh sein, wenn wir das jetzige Angebot halten können”, warnt der Gewerkschafter. Aktuell seien an die 40 Prozent der Fahrer gewerkschaftlich organisiert, was eine stabile Quote sei, aber weit weniger als im traditionell gewerkschaftsorientierten Bahnwesen. Der Zulauf sei aber da, betont Stemmer.

Fokus auf Hauptverkehrslinien

Unsicherer sind sowohl für die vida als auch für den Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV), in deren Auftrag die privaten Unternehmen wie die ÖBB Postbus GmbH Land- und Stadtbus fahren, die Situation bei anderen privaten Unternehmen. Diese bezahlen meist bereits über Kollektivvertrag, räumt auch Stemmer ein. Niemand will ausschließen, dass bei einzelnen Unternehmen ebenfalls Streiks geben wird, viele werden jedoch fahren. “Wir arbeiten eng mit allen von Gemeinden bis Verkehrsunternehmen daran, dass möglichst viele Verbindungen gefahren werden”, betont Daniel Amann vom VVV.

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Einen Tag vor dem Warnstreik lasse sich bislang nicht verlässlich sagen, welche Linien bedient werden können oder nicht. Die Priorität liegt auf den Hauptverkehrslinien, mit Ausfällen ist vor allem auf Nebenlinien zu rechnen. Dies gilt auch für die Zeit nach 6 Uhr, da nach dem Warnstreik die ausgefallenen Busse erst einmal aus den Garagen auf die jeweiligen Straßen kommen müssen. Der VVV empfiehlt daher den Betroffenen, sich eventuell zu Fahrgemeinschaften zu organisieren, möglichst erst nach 6 Uhr aufzubrechen oder auf die Bahn auszuweichen.

Das Zugangebot in Vorarlberg ist auch am Donnerstag uneingeschränkt verfügbar. Die Linien S1, S2, S3, S4 der Montafonerbahn, R5 und S7 sind alle planmäßig bereits in den frühen Morgenstunden unterwegs und bieten sich zumindest im Rheintal, Walgau und Montafon als Alternative an.