Neuer Pfiffikus in der Stromer-Szene

Mini elektrisiert mit dem frisch aufgelegten Crossovertyp Aceman weiter den Fahrspaß.
mini Da schau an, da ordnet sich einer völlig neu ein in die britisch-bayerische Mini-Familie. Um die Freude am Stromern weiter unter Spannung zu halten, gibt´s inzwischen auch den Aceman, der die Nische zwischen Mini Cooper und Mini Countryman findet. Der Neuzugang in der Vier-Meter-Klasse ist die erste ausschließlich elektrisch angetriebene Baureihe. Der Crossovertyp soll mit dem E-Faktor dafür sorgen, dass er als Pfiffikus auf vier Rädern hinsichtlich des Öko-Gewissens beschleunigte Sympathiewerte einfährt.

Der grüne Zeitgeist gibt den Takt vor, wenn sich das Gute-Laune-Auto als spannende Alternative für die urbane Mobilität zur Schau stellt. Extrovertiert, exaltiert, extravagant: Wie alle in der Mini-Familie fährt auch der Aceman gegen die Nüchternheit des Karosserie-Konformismus im Straßenverkehr an und zelebriert auf einer überschaubaren Außenlänge von 4,07 Metern das lebendige Autogefühl.
Mit gestraffter Front samt expressiven Scheinwerfern sowie kantiger Silhouette und kurzen Überhängen verspricht der Mini-Ego-Typ eine kraftvolle Sportlichkeit. Im VN-Test haben wir mit dem Aceman SE im JCW-Trim ausprobiert, was der Vollstromer im Alltagsbetrieb tatsächlich so drauf hat. Dass der Kleindarsteller ausgezeichnet flitzen kann, lässt der 218-PS-Elektromotor samt sattem 330 Nm-Drehmoment erahnen.

Der Springinsfeld ist so wieselflink auf Achse, dass man mit ihm schwungvoll um die Ecken radieren kann. Sein Talent spielt der Aceman gerade im Stadtverkehr aus, da ist der Minimalist ein wahrer Verbündeter bei der Parkplatzsuche. Auch auf Überlandfahrten oder auf der Autobahn hat das Mini-E-Mobil mit seinen knapp 1,8 Tonnen Eigengewicht ziemlich leichtes Spiel. Antrieb und Fahrwerk liefern eine solid-souveräne Performance ab, gleichwohl verrät das Zerren in der Lenkung gleich einmal den Fronttriebler. Ein verblüfftes „Uih“ entfährt einem, wenn beim gleichsam nassforschen Antritt spürbar wird, wie der Aceman um Grip auf dem Asphalt kämpft. Hingegen gefällt im Auslauf das One-Pedal-Drive, mit der speziellen Rekuperation geht’s beim Bremsen bis zum Stillstand stromaufwärts.

Hoher Unterhaltungswert
Im Innenraum fühlt man sich vorne bestens aufgehoben. Das JCW-Sportledergestühl umfasst einen formstabil, das Multifunktionslenkrad liegt prima in der Hand. Überdies ist der Unterhaltungswert des farbenfrohen OLED-Displays und der dazugehörigen Software groß. Das innovative Mini Operating System 9 ermöglicht die Bedienung aller Fahrfunktionen intuitiv via Touch & Talk. Weniger spaßig geht´s beim Viertürer für die Fondpassagiere zu. Trotz 2,61-Meter-Radstand bleibt der Aceman für die Hinterbänkler ein Schmalspur-Platzanweiser.

Dafür hat der Kofferraum mehr als eine Alibifunktion. Mit maximal 1005 Litern Stauraum, bei umgeklappter Rückenlehne, taugt der Mini-Stromer zum Einkaufswägelchen.

Sein Vitamin E holt der Aceman sich aus einem 49,2-kWh-Netto-Akkupaket. Mutige 400 Kilometer weit soll es im Idealfall bei voller Batteriekapazität gehen. Das haben wir nicht geschafft. Wer indes das Fahrpedal in Filzpantoffelmanier streichelt, kommt auf 16,3 kWh auf die 100-km-Distanz und so auf eine Ausbeute von 300 Stromkilometern. Geladen wird in bester AC/DC-Manier. Durch den Ladeanschluss fließen 11 kW Wechselstrom oder via CCS bis zu 95 kW Gleichstrom in der Spitze. Ein Aufenthalt an der Schnellladestation dauert knapp 30 Minuten fürs Vollpumpen auf 80 Prozent. Da lässt sich etwa auf der Autobahnraststätte stressfrei ein Kaffee und Sandwich einnehmen, bis es weitergeht. VN-HGP
Fakten und Daten
Motor/Antrieb Synchron-E-Motor, 160 kW/218 PS, 330 Nm, Vorderradantrieb mit fixer Übersetzung
Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 7,1 Sek., Spitze: 170 km/h, Norm: 14,7 kWh/100 km, Test: 16,3
Preis Grundpreis: 36.650 Euro, Testwagen: 45.338 Euro.