Korea-Knirps hält die Spannung hoch

Mobilität / 12.07.2025 • 07:34 Uhr
Korea-Knirps hält die Spannung hoch
Die optische Attacke signalisiert einem schon, dass der herzhafte Minimalist nicht einfach nur hinterherfahren will. vn/steurer

Mit dem Kleindarsteller Inster geht Hyundai in der Stromer-Szene weiter auf Eroberungstour.

Hyundai Wenn wir den Korea-Kobold in Augenschein nehmen, machen wir uns einfach den Reim drauf, der da lautet: So mancher Kleinwagen wirkt ziemlich finster, wie erfrischend dagegen strahlt da der Inster! Nicht gefallen kann, was nicht auffällt. Nach der Devise schickt Hyundai seinen neuen Mini-Crossover-Stromer auf Eroberungstour. Tatsächlich zelebriert der Inster den mutigen Auftritt: vorne sanft-subtil gerundet, hinten knackig-kantig geschnitten. So markiert der Elektrozwerg den modischen Muntermacher.

Korea-Knirps hält die Spannung hoch
Die eigenwillige Formgebung bis ins Heck garantiert Auffälligkeit in jeder Hinsicht.


Üppige Ausstattung
Mit einer Außenlänge von lediglich 3,83 Metern ist der Softroader ein echter Kleindarsteller. Wie zum Trotz steht der Inster stämmig da auf seinen 17-Zoll-Alurädern. Damit das Wägelchen so richtig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerät, hat Hyundai dem kleinen Vollzeitelektriker so einiges mit auf den Weg gegeben, was so manch andere in der Minimalklasse vermissen lassen. So geht der Bonsai-SUV-Typ etwa bei den Komfort- und Sicherheitsfeatures in die Vorlage. Beigaben wie Müdigkeitswarner, Spurhalte- und Notbremsassistent, Sitz- und Lenkradheizung sowie 360-Grad-Übersichtskamera und Totwinkelassistent mit Monitor sind Helferlein, die man gerne zu schätzen weiß. Überdies lässt der Inster in der „Trend“-Version sein Geschick unter anderem durch Annehmlichkeiten wie Zweizonen-Klimaautomatik und eine verschiebbare Rückbank aufblitzen.

Korea-Knirps hält die Spannung hoch

Das schafft auch den Platz, den es im Fond für langbeinige Mitfahrende braucht. Bei umgelegten Sitzen ist zudem auch der Kofferraum mit maximal 1059 Liter Ladevolumen ausreichend kleinfamilientauglich. Gerade weil der Winzling mit seinen 15 Zentimeter Bodenfreiheit nicht auf dem Asphalt klebt, ergibt sich auch ein unverkrampftes Ein- und Aussteigen. Dazu kommt die übersichtliche Sitzposition.

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Gegen die sachliche Nüchternheit im Innenraum wirkt das Volldigital-Cockpit mit einem 10,25-Zoll-Multimedia-Touchscreen. Eine prima Sache ist außerdem, dass es im Inster noch Tasten und Regler gibt für die einfachen Grundeinstellungen von Radio und Klima. Dagegen sind die zum Großteil verwendeten Oberflächenmaterialien von eher sprödem Charme.

Korea-Knirps hält die Spannung hoch
Sitze im Pepita-Look machen den Charme im sachlich-nüchternen Innenraum aus.

Offenbar gilt im Mini-Mode-Mobil das Motto: Hartplastik – es kommt immer drauf an, was man draus macht!
Und wie kommt man jetzt mit dem Korea-Kobold durch den Verkehr? Der Inster ist kein ausgewiesenes Reisemobil, sondern vielmehr ein angenehmer Kurz- und Mittelstreckenbegleiter sowie ein talentierter Städter. Da steht der Batterie-Bonsai sauber unter Strom, auch wenn der BEV-Typ mit dem nur 49 kWh fassenden Akkupaket schnell auf Sparflamme schaltet. Den Antrieb in der Top-Version übernimmt ein 85 kW/115 PS starker Elektromotor an der Vorderachse. Das lässt erahnen, dass der Fronttriebler keine mitreißende Stromschnelle und nicht auf blitzartige Beschleunigungswerte aus ist. Vielmehr vermittelt einem der Inster, dass Elektromobilität nicht immer hektisch vonstatten gehen muss. Das dürfte vor allem E-Auto-Anfänger ansprechen.

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Wer Gelassenheit walten lässt und die Rekuperation voll ausnützt, kommt mit dem Mini-Stromer gut und gerne an die 300 Kilometer weit. Das ist angesichts der Grundauslegung des Korea-Elektro-Knirps’ für den Alltags- und Pendlerverkehr im Land voll okay. Geht dem Akku der Saft aus, lässt sich der Öko-Minimalist an der Schnellladestation (DC) mit immerhin 85 kW Leistung in der Spitze binnen 30 Minuten wieder auf 80 Prozent Batteriekapazität bringen. An einer Wallbox (11 kW) zieht sich die AC-Aufladung allerdings schon über einige Stunden hin. VN-HGP

Motor/Antrieb Synchronelektromotor, 85 kW/115 PS, 147 Nm, Vorderradantrieb, Einganggetriebe.
Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 10,6 Sek., Spitze: 150 km/h, Norm: 14,9 kWh/100 km, Test: 16,5
Preis Grundpreis. 27.580 Euro, Testwagen: 32.820 Euro.