Lkw-Kontrollen in Vorarlberg haben nicht nur Schwertransporte im Visier

Mobilität / 22.10.2025 • 08:00 Uhr
Lkw-Kontrollen in Vorarlberg haben nicht nur Schwertransporte im Visier
Asfinag und Polizei kontrollieren nicht nur alte Lkw, sondern haben auch Leicht-Lkw im Blick. VN/Steurer

60 Tage im Jahr kontrolliert man entlang der A14 den Schwerverkehr. Doch es gibt auch Tage, an denen auch Pritschenwagenfahrer aufpassen sollten.

Darum geht’s:

  • Schwerverkehrskontrollen in Vorarlberg fokussieren auf auffällige Lkw.
  • Hohe Erfolgsquote durch gezielte Auswahl der Fahrzeuge.
  • A14-Kontrolle auch für Kleintransporter relevant.

Bregenz Anfang Oktober machten sich die Schwerverkehrskontrollorgane der Landesverkehrsabteilung Vorarlberg und der mobile Prüfzug der Asfinag auf die Suche nach problembehafteten Lkw. Dabei konzentrierte man sich auf optisch auffällige sowie sichtbar ältere Fahrzeuge. Die Bilanz: Von 49 kontrollierten Schwerfahrzeugen mussten 29 die Kennzeichen abgenommen werden, 80 schwere und 94 Mängel mit Gefahr in Verzug sowie 300 Verstöße gegen Ruhezeiten oder das Güterbeförderungsgesetz wurden festgestellt. Und auch vergangenes Wochenende wurden bei Schwerverkehrskontrollen insgesamt 162 Übertretungen festgestellt. Laut Polizei wurden zudem vorläufige Sicherheitsleistungen in Höhe von rund 35.000 Euro eingehoben.

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Auswahl beeinflusst Erfolgsquote

Wie gefährlich ist der Schwerverkehr durch Vorarlberg? Die Landespolizeidirektion Vorarlberg beruhigt: Die hohe Erfolgsquote bei den Kontrollen sei vor allem dem Ansatz und der Expertise der Beamten geschuldet. Da man bewusst solche Lkw suchte, war die Stichprobe bereits vorselektiert und daher die Erfolgsquote hoch. Den 49 kontrollierten Fahrzeugen stehe eine viel höhere Anzahl an Lkw gegenüber, die weitergeschickt wurden, da ihr technischer Zustand in Ordnung schien. “In Summe kann seitens der Verkehrspolizei angemerkt werden, dass sich der vorwiegende Teil an Schwerfahrzeugen in einem technisch einwandfreien Zustand befunden hat.”

Lkw-Kontrollen in Vorarlberg haben nicht nur Schwertransporte im Visier
Die Beamten konzentrierten sich bewusst auf gewisse Fahrzeuge. VN/Steurer Symbolbild

60 Kontrolltage in Vorarlberg

Den Prüfzug der Asfinag teilt sich Vorarlberg mit Tirol. 150 Tage im Jahr ist er in Tirol im Einsatz, 60 Tage in Vorarlberg. Vorarlberg profitiere jedoch auch von den Kontrollen in Tirol, da viele Fahrzeuge auf dem Weg durch den Arlberg seien. “In Abstimmung mit der Exekutive und dem Land achten wir darauf, gleichmäßig in allen Bezirken zu kontrollieren”, erklärt Regionalleiter Patrick Bickel. Die Prüfstellen in den Vorarlberger Bezirken sind bei Hörbranz, Hohenems und Nüziders, abgeleitet werden die zu prüfenden Fahrzeuge meist über die elektrische Überkopfanzeige entlang der Autobahn.

Der Lkw-Prüfzug der Asfinag.
Der Lkw-Prüfzug der Asfinag. VN/Steurer

Vorsicht im Kleintransporter

Doch nicht nur Lkw-Fahrer sollten auf die aufleuchtende Beschilderung achten, wenn einer der Kontrollpunkte entlang der A14 besetzt ist. So kann es sein, dass auch Kleinlaster und Kleintransporter unter 3,5 Tonnen zur Abfahrt auf den Kontrollposten aufgefordert werden. “Hier gilt es, auf die Beschriftung zu achten”, betont Bickel. Steht im angezeigten Verkehrsschild unter dem Lkw die Gewichtsangabe von 2,6 Tonnen, müssen sich auch Pritschenwagen, Kleintransporter und andere Leicht-Lkw zur Kontrolle abfahren.

Vielen ist dies jedoch nicht bewusst, betont Bickel. Das Ignorieren einer Polizeikontrolle ist eine Verwaltungsübertretung, die mit bis zu 720 Euro Strafe geahndet wird. Ist sie mit weiteren Verkehrsübertretungen wie überhöhter Geschwindigkeit verbunden, reicht der Rahmen bis 5000 Euro.

Die Landespolizeidirektion betont, dass man bei solchen Kontrollen entlang der A14 auch einen Blick auf die Straße hat. Hier greife auch die “positive Selektierung”: Ignoriert ein desolat wirkendes Fahrzeug die Kontrolle, werde dies für den betroffenen Lenker eben separat deutlich wahrnehmbar angehalten.