Die Österreicher lieben ihren Golf

Die Porsche Holding zieht Bilanz über ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2012.
Porsche-Holding. . „Wir sind ein wachsendes Unternehmen“, so Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding. Zum Beweis verweist er auf die Bilanz des auslaufenden Geschäftsjahres: mehr als 600.000 verkaufte Neuwagen (2011: 485.000). Damit ist das Unternehmen das größte Auto-Handelshaus in Europa.
Einer der Gründe ist die Erweiterung des Aufgabengebiets seit März 2011. Das reicht über die Grenzen Europas: Die Holding ist erstmals in Südamerika präsent, als Importeur und Großhändler in Kolumbien. Ein weiterer Faktor ist die Erhöhung der Präsenz in China. Derzeit gibt es dort zwölf Einzelhandelsbetriebe, acht weitere sind in Bau.
Weiterentwickelt wurde aber auch der Einzelhandel in Europa: In Deutschland sind 100 Standorte neu, in Spanien 17, in Polen 19. Die Komplettierungsstrategie nimmt auch in den CEE-Ländern (Zentral- und Osteuropa) Gestalt an: In Tschechien ist die Holding nun Importeur (ausgenommen für Skoda), ebenso in Albanien (für Pkw der Konzernmarken) und in der Ukraine (für Seat). Diese Märkte sind stabil. Doch es gibt Sorgenkinder, im südlichen Raum: In Rumänien z. B. steht unterm 2012er-Bilanzstrich ein Minus von 25 Prozent. Das nach bereits drei Krisenjahren.
35,5 Prozent in Österreich
Umso erfreulicher ist die Bilanz in Österreich. Die Holding erwartet einen Gesamtmarkt-Abschluss von 337.000 Neuzulassungen. Der VW-Konzern ist daran mit einem Anteil von 35,5 Prozent beteiligt, mit vier Marken unter den Top Ten. Am stärksten ist Volkswagen, eine Tradition seit 1956, gefolgt von Skoda, Audi liegt an vierter Stelle, Seat hält Platz neun. Ebenfalls stark ist Porsche, mit Rekord-Neuzulassungen (925).
Der Star unter den VW-Konzernmarken ist – weiterhin – der Beweis, dass die Österreicher ihren Golf lieben: Der Kompakte hat gerade seine siebente Generation angetreten und ist in der Typen-Reihung unangefochten die Nummer eins. Auf Platz zwei firmiert der Tiguan, auf Rang drei der Polo.
Zurückzuführen ist der Erfolg laut Favey auf die wirtschaftliche Stabilität, aufs niedrige Zinsniveau und auf Kaufanreize. Eine der tragenden Säulen dabei ist für die Holding die Porsche-Bank, mit einem Leasing-Marktanteil von 25,1 Prozent.
Für 2013 prognostiziert Alain Favey ein Ergebnis von 330.000 Autos für den österreichischen Markt: „Wir erwarten, analog zum auslaufenden Jahr, keinen riesigen Rückgang.“ Und er verweist darauf, dass alles, was über 300.000 liegt, sowieso ein gutes Ergebnis ist.
Fakten Porsche-Holding
Die Porsche Holding Salzburg wurde 1947 von Louise Piëch und Ferry Porsche, den Kindern von Ferdinand Porsche gegründet. Seit März 2011 ist das Autohandels-Unternehmen für die Marken VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche, Lamborghini, Bentley und Bugatti eine 100-prozentige Tochter des Volkswagen-Konzerns. Die Geschäftsfelder: Groß- & Einzelhandel (Vertrieb und Marketing), weiters Teilevertrieb und Aftersales.
» Verkäufe: rund 600.000 verkaufte Neuwagen welweit im auslaufenden Jahr 2012 (2011: 485.000)
» Handelsnetz: etwa 550 Händler-Standorte derzeit (2011: 376)
» Mitarbeiter: mehr als 30.000 Mitarbeiter insgesamt (2011: 21.200)
» Marktanteil in Österreich: 35,5 % Pkw-Marktanteil in Österreich derzeit, mit 35,5 % im Zeitraum von 1–11 2012 (+ 1,5 Prozentpunkte gegenüber 2011)
» Konzern-Modelle: sechs Modelle unter den in Österreich zehn bestverkauften Pkw: Golf, Tiguan, Polo, Octavia, Fabia, Ibiza
» Konzern in Österreich: 114 Händler, 112 Service- und Verkaufsstandorte, 171 Service-Partner umfasst das derzeitige Vertriebsnetz in Österreich
» Gesamtmarkt-Prognose: für 2012 in Österreich: 337.000 Fahrzeuge (2011: 356.145); 330.000 Fahrzeuge für 2013