3er als spurtreuer 4×4-Typ: Mit Gefühl und festem Tritt

Motor / 08.02.2013 • 12:36 Uhr
Ebenso dynamisch wie standfest: der BMW 320d xDrive hat den vollen Grip. Fotos: vn/steurer
Ebenso dynamisch wie standfest: der BMW 320d xDrive hat den vollen Grip. Fotos: vn/steurer

Mit Dieselkraft und Allradantrieb trumpft der Mittelklasse-BMW richtig auf.

bmw. Der über all die Jahre erworbene Ruf als attraktiver Begleiter verpflichtet. So kommt auch der neue Dreier von BMW im schnittigen Blechkleid daher. Mögen andere permanent dagegen halten, auch in sechster Generation ist das mittlerweile auf nun schon 4,62 Meter gedehnte Mittelklasse-Modell der Münchner die deutsche Sportlimousine schlechthin.

Der Heckantrieb-Bestseller gibt seit jeher den kompromisslosen Dynamiker, das wissen kundige Autofans natürlich und zollen dem 3er-Bayern dafür auch allen Respekt. Die markentreue Freude am Fahren ist indes auch wandlungsfähig und neuen Vorzügen nicht abgeneigt. Nicht immer, aber immer öfter geraten daher die xDrive-Modelle in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ein Dreier auf allen vieren? Tatsächlich können sich hierzulande nicht zuletzt ob der absoluten Wintertauglichkeit inzwischen viele für die Allrad-Version begeistern.

Neben den drei Benzinern 320i, 328i und 335i hat BMW auch den 184 PS starken 320d mit xDrive-System im Angebot. Im VN-Test haben wir uns auf die Diesel-Seite geschlagen und den 2,0-l-Vierzylinder-Selbstzünder mit Allradantrieb ausprobiert.

Und hatten gleich bei der ersten längeren Ausfahrt Wetterglück, oder besser gesagt, die richtigen Trainingsbedingungen: Schneematsch, Flockenwirbel und eine Lufttemperatur, die gegen null geht. Es ist schon eine „coole Sache“, wie der Dreier – BMW-typisch – in vorrangig heckbetonter Auslegung des Allradantriebs seine Spur auf dem Asphalt zieht. Im Bedarfsfall sorgt dann die variable Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse für ein sicher ausbalanciertes Fahrverhalten.

Was die Stabilität angeht, erinnert der 4×4-Bayer irgendwie an Pattex, den Alleskleber – egal welcher Untergrund gerade vorherrscht. Auch enge Radien kann man in zügigem Tempo nehmen. Der Allradler erweist sich als zuverlässiger Begleiter, der jede Lenkbewegung exakt mitnimmt und auf die Straße bringt.

Im straff abgestimmten Fahrwerk hat das an die exzellente Achtgang-Automatik gekoppelte Turbodieseltriebwerk außerdem einen souveränen Partner. Beim 184-PS-Selbstzünder ist richtig Feuer im Kamin, wenn es im Antritt drauf ankommt – und die Straßenverhältnisse eine freudesuchende Erlebnisfahrt zulassen. Nicht einmal der Dieselverbrauch stört da gröber die Fahrfreude. Sechs Liter auf die 100-km-Distanz waren’s im Test. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der Allrad-Dreier immerhin 1,5 Tonnen wiegt und bis zu fünf Passagiere und 480 Liter Gepäck befördert.

Negativ: Mit allerlei Assistenzsystemen und feinem Zubehör aufgerüstet wird der 3er schnell zum teuren Vergnügen.
Negativ: Mit allerlei Assistenzsystemen und feinem Zubehör aufgerüstet wird der 3er schnell zum teuren Vergnügen.
Auch die Heckansicht des 3er macht an.
Auch die Heckansicht des 3er macht an.
Sportives Cockpit, perfekte Ergonomie.
Sportives Cockpit, perfekte Ergonomie.
Positiv: ordentliches Gepäckabteil, exzellenter Allradantrieb, souveräne Fahrleistungen, ausgezeichnete Sitzposition
Positiv: ordentliches Gepäckabteil, exzellenter Allradantrieb, souveräne Fahrleistungen, ausgezeichnete Sitzposition

Fakten

» Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel, 184 PS, 380 Nm/1750-2750 U/min, Allradantrieb, Achtgang-Automatikgetriebe

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 7,5 Sek., Spitze: 228 km/h, Verbrauch: 4,8 l (128 CO2/km) Testverbrauch: 6,0 l

» Preis: 39.850 Euro; Testwagen: 57.330 Euro.