Guzzi vom alten Schlag

Moto Guzzi bringt mit der California ein weiteres gelungenes Remake auf den Markt.
Moto Guzzi. (VN-tm) Es hat ja schon einmal geklappt: Mit der Wiederbelebung des Modells V7 aus 1966 gelang Moto Guzzi ein Husarenstreich. Der schönste Neoklassiker der letzten Jahre hat inzwischen unzählige Verfeinerungen und Anstriche erfahren. Als „Stone“ mattschwarz, als „Racer“ mit chromglänzendem Tank samt Lederspanngurt; jedes Mal jubelte die Fangemeinde ein wenig herzlicher.
Aber es ist so eine Sache mit der Auferweckung ehrenvoll Verblichener. Nur selten reicht das Remake ans Original heran. Deshalb riskierte das Unternehmen mit Sitz in Genua, das seit 2004 zum Piaggio-Konzern zählt, gar nicht wenig, als man sich tatkräftig der berühmten California erinnerte.
Kundschaft in Uniform
Ihren Namen trägt sie, weil Moto Guzzi 1968 überraschend alle Mitbewerber aus dem Feld schlug und das Los Angeles Police Departement mit Motorrädern ausrüstete. Die spätere 850 T3 gilt als die „Ur-California“. Ihre Enkeltochter rollt heuer mit 1400 Kubik und 96 PS auf den Markt: Ein großer, dicker Cruiser mit 337 Kilo, aber voller italienischem Charme.
Höchst elastisch erlaubt sie Tempo 100 im sechsten wie im dritten Gang. Der in Würde ergraute California-Fahrer von einst, der es inzwischen etwas ruhiger angeht, wird sich verwundert die Augen reiben und dann lustvoll beim Motorradhändler zukehren. Harley-Davidson, Victory, Kawasaki VN oder Suzuki Intruder aber sehen eine neue alte Bekannte wieder. ##Thomas Matt##


Die Moto Guzzi California 1400 gibt‘s als Custom-Bike um 19.499 Euro und in der Touringversion derzeit um 21.999 Euro.